30 Jahre BMW M1

Seite 3: 30 Jahre BMW M1

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Zeitlose Leistungsdaten …

264,7 km/h Spitze fuhr ein Serienmodell des M1 im Herbst 1979. Auch die Beschleunigung in 5,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 gab keinerlei Anlass zur Kritik, bei einem Leistungsgewicht von 4,7 kg pro PS hatten die 204 kW oder 277 PS relativ leichtes Spiel mit dem Boliden, dessen aufwändiges Fahrwerk mit Doppelquerlenkern an jedem Rad, Gasdruckstoßdämpfern und zwei Stabilisatoren auch in der Straßenversion zu finden ist – dort allerdings komfortabler abgestimmt. Nur für damalige Verhältnisse üppig waren die Reifen in der Dimension 205/50 (vorne) beziehungsweise 225/50 hinten, die auf 16-Zoll-Felgen montiert waren – heute verlässt ein Einser-BMW das Werk auf „Schlappen“ ähnlicher Größe.

… und technischer Wandel

Dank des niedrigen Schwerpunkts, breiter Spur und vor allem wegen seines Mittelmotors, der zur Gewichtsverteilung von 44,1 zu 55,9 beitrug, sei der M1 ein „Kurvenräuber ersten Grades“, lässt BMW das Geburtstagskind hochleben. Allerdings verlange das Fahrzeug im Grenzbereich „eine kundige Hand am Steuer“. Wie für Mittelmotorautos mit ihrem geringen Trägheitsmoment um die Hochachse typisch, konnte das ausbrechende Heck des M1 bei zuviel Querbeschleunigung nur durch schnelles und kräftiges Gegenlenken wieder eingefangen werden.

Ob dem US-Bürger, der gleich mehrere M1 am Pariser Messestand orderte, klar gewesen ist, dass die direkt ausgelegte Zahnstangenlenkung im M1 ohne Servounterstützung auskommen muss? Immerhin hat der rare Bayer den meisten Altersgenossen aus der Großserie voraus, dass seine Zweigelenk-Sicherheitslenksäule axial verstellbar ist. Immerhin, eine Klimaanlage hätte der Amerikaner in Paris bekommen können. Dem zeitlosen Design und den beachtlichen Fahrleistungen zum Trotz wird deutlich, dass der M1 ein Kind der 1970er Jahre ist: ABS und Airbags fanden sich erst ein paar Jahre später in Oberklasse-Limousinen, und ESP war vor 30 Jahren höchstens ein Wunschtraum der Ingenieure.