30 Jahre BMW M1

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Renn- und PR-Erfolge

Um die M1 schon vorher auf die auf die Piste zu bekommen, hob der Chef der Motorsport GmbH Jochen Neerpasch gemeinsam mit den Formel-1-Größen Bernie Ecclestone und Max Mosley die Procar-Serie aus der Taufe, die als Auftaktrennen vor den meisten europäischen Formel-1-Grand Prix der Saison 1979/80 ausgetragen wurde.

Für den Sporteinsatz wurde der kurzhubige M88-Sechszylinder „klassisch“ getunt, wobei BMW auf eine Zwangsbeatmung verzichtete. Neue Nockenwellen, größere Ventile, geschmiedete Kolben, optimierte Kanäle, Schieber statt Drosselklappen und eine veränderte Abgasanlage ließen die Leistung auf 470 bis 490 PS wachsen. So motorisiert liefen die auf 1020 Kilogramm abgespeckten Procar-Renner mit der längsten Übersetzung rund 310 km/h. Derart präpariert umrundete zum Beispiel Marc Surer die Nordschleife des Nürburgrings in 7.55,9 Minuten. Ein solcher gemäß Gruppe-4-Reglement aufgebauter M1 wurde aber nicht nur je fünf Formel 1-Piloten pro Rennen für den Procar-Markenpokal zur Verfügung gestellt, er konnte als erstes einsatzfertiges Rennauto auch direkt ab Werk gekauft werden. Preis: 150.000 Deutsche Mark.

Bis 1000 PS: Biturbo-M1 der Gruppe 5

In der Gruppe 5 starteten seinerzeit Spezial-Produktionswagen, die aus homologierten Fahrzeugen anderer Rennklassen abstammen mussten. Ansonsten gab es kaum Limitierungen. Anfangs liefen in der Gruppe 5 noch M1 mit Saugmotoren, die auf knapp 500 PS kamen. Um Drehmomente bis 800 Newtonmeter zu verkraften, kamen spezielle Fünfganggetriebe des Typs Hewland FG 400 zum Einsatz, die Sperrwirkung des Hinterachsdifferenzials stieg je nach Rennstrecke auf 75 bis 100 Prozent. Später wurden die Motoren der Gruppe 5-M1 mit Hilfe von zwei Turboladern bis auf 1000 PS aufgeblasen. Um möglichst viel dieser gewaltigen Kraft auf den Boden zu bekommen, wurden die M1 Karosserien so verspoilert, dass sie zu den sogenannten „Flügelmonstern“ gezählt wurden.

M1 Art Car von Andy Warhol

Auch wenn offen ist, ob und wieviel Geld BMW mit dem M1 verdient hat, haben es die Müncher bestens verstanden, den M1 als Imageträger und für Public-Relations- (PR)-Zwecke zu nutzen. 1979 bemalte Pop-Art-Ikone Andy Warhol einen rennfertigen M1. Es war das vierte sogenannte Art Car, einer Serie von Kunstwerken an und mit BMW-Fahrzeugen. Als erster Künstler malte Warhol mit schwungvollen Pinselstrichen direkt auf die Karosserie. Mit der Startnummer 76 rannte das Art Car 24 Stunden lang um den Titel in Le Mans und erreichte schließlich den sechsten Platz.