Erfolgs-Eintopf

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Im folgenden Jahr wurde die XT offiziell von Yamaha nach Europa importiert und ihr Siegeszug war nicht mehr aufzuhalten. Sie galt als kerniges Männermotorrad. Über das Antreten per Kickstarter rankten sich bald Legenden von dicken Waden, gebrochenen Schienbeinen und abgeworfenen Fahrern. In Wahrheit ließ sich der Motor bei korrekt eingestellter Zündung problemlos ankicken, wenn man nur vor dem Zutreten gefühlvoll den oberen Totpunkt des Kolbens gesucht und ihn dann minimal darüber geführt hatte. Wer das nicht tat, dem schlug der Kickstarter allerdings gnadenlos zurück gegen die Stiefelsohle. Doch diese Schreckensmärchen vergrößerten die Bewunderung für die XT 500 nur noch.

Sportgerät

Im Gelände ließ sie so ziemlich alles hinter sich, was sonst noch mit Scheinwerfer und Straßenzulassung unterwegs war. Den endgültigen Ruhm erntete sie jedoch 1978 und 1979 durch die Siege bei der gerade ins Leben gerufenen Wüsten-Rallye Paris-Dakar. Der französische Yamaha-Importeur Sonauto baute unter der Regie von Jean Claude Olivier vier XT 500 zu Wüstenrennern auf und gewann prompt mit Gilles Compte im Sattel, im Jahr darauf holte Cyril Neveu für Yamaha den Sieg. Insgesamt achtzehn XT 500 nahmen am gefährlichen und materialmordenden Debut-Rennen teil und nicht weniger als zehn davon sahen die Ziellinie in Dakar.

Doch auch im Motocross interessierte man sich für das neue Viertakt-Konzept. Die beiden schwedischen Ex-Motocross-Weltmeister Torsten Hallman und Sten Lundin arbeiteten für Yamaha Schweden und wollten partout eine XT 500 für Saison 1977 einsetzen. Dafür erhielt die XT allerdings einen modifzierten Husqvarna-Rahmen, Fox-Air-Federbeine und eine Leichtmetallschwinge. Das Gewicht wurde um rund 40 Kilogramm reduziert und der getunte Motor leistete gut 50 PS.