2012 erscheinendes E-REV-Auto als Prototyp schon gefahren

Erste Fahreindrücke im Opel Ampera

Bisher gab es wenige Gelegenheiten, den Chevrolet Volt oder Opel Ampera zur Probe zu fahren. Wir konnten uns einen Eindruck verschaffen, wie sich das Elektroauto mit Range Extender anfühlt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 141 Kommentare lesen
28 Bilder
Lesezeit: 9 Min.
Von
  • sle
Inhaltsverzeichnis

Dudenhofen, 25. Mai 2010 – Man kann die GM-Entwickler schon verstehen, dass sie mit dem Begriff Hybrid nicht glücklich sind. Der Volt alias Opel Ampera sei ein ein Extended Range Extender Vehicle, kein profaner Hybrid, auch wenn er es technisch zweifelsfrei ist. Zwar sind zwei Motoren an Bord, der Verbrennungs­motor dient aber nur dazu, einen Generator anzutreiben, der wiederum Strom für den elektrischen Antrieb erzeugt. Nun ja, Ein Elektroauto mit Notration für längere Strecken ist leichter zu vermitteln und ja auch tatsächlich der Sinn der Sache. Wir konnten den Opel Ampera nun erstmals als Prototyp fahren.

Meist rein elektrisch

Die Rollen im Ampera sind klar verteilt: Der Elektromotor leistet 111 kW (150 PS), der Verbrennungsmotor 60 kW (82 PS). Ist die untere Ladegrenze der 16 kWh fassenden Lithium-Ionen-Batterie erreicht, wird der Verbrennungsmotor angeworfen. Aber auch dann treibt weiter der E-Motor den Ampera vorwärts. Logisch sind der Ottomotor, der Generator und der Elektromotor in Reihe angeordnet (daher handelt es sich technisch gesehen um einen seriellen Hybrid). Denn der Ampera soll hauptsächlich als Elektroauto gefahren werden, so das Ideal. Die rein elektrische Reichweite wird mit 60 Kilometer angegeben. Danach kann der Akku in drei Stunden an einer normalen 230-Volt-Steckdose wieder aufgeladen werden – eine Schnellladung mit 380 Volt ist zum Marktstart nicht geplant.

Die 60 rein elektrischen Kilometer sollen ausreichen, die täglichen Fahrten von 80 Prozent der Fahrer abzudecken. Wer zum Beispiel in den Urlaub fährt, muss eben tanken und kommt auf eine ordentliche Gesamtreichweite von 500 Kilometer, soweit so gut. Im Detail ist es komplizierter. Was an den Opel-Publikationen bisher immer auffiel, war, dass es keine Angaben zum verwendeten Verbrennungsmotor gab. Bei unserem Besuch im Testzentrum Dudenhofen bei Frankfurt wird Opel-Experte Andreas Lassota konkreter: Es handelt sich um einen 1,4-Liter-Benziner mit 82 PS, der sich auch mit E85-Bioethanol betreiben lässt. Gut, aber was geschieht, wenn die Batterie nach 60 Kilometer leer ist? Dann wird die Antriebsenergie letztendlich von dem Benziner erzeugt, und das sind nur 82 PS.