Kompaktmodell DS 4: viel Technik für den Komfort

Neu aufgelegt und technisch hochgerüstet soll der DS 4 hohen Fahr- und Bedienkomfort bieten. Im C-Segment darf man einiges davon ruhig als Luxus bezeichnen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
DS4

Mit 4,4 Metern ist der DS4 etwa so lang wie ein Peugeot 3008 (Test).

(Bild: PSA)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Jürgen Wolff
Inhaltsverzeichnis

Das gut ausgestattete, kompakte Crossover-Modell von DS soll ab letztem Quartal 2021 BMW 1er, Audi A3 und der A-Klasse von Mercedes Paroli bieten. Citroëns Edel-Marke stellt bei der ersten Ankündigung des ab Herbst erhältlichen Modells vor allem komfortables Reisen in den Vordergrund.

Mit der Bezeichnung "Active Scan Suspension" bietet DS erstmals in diesem Segment ein vorausblickendes, kameragesteuertes Dämpfersystem an. Eine hinter der Windschutzscheibe platzierte Kamera liefert gemeinsam mit vier Neigungssektoren und Beschleunigungsmessern Daten über die Beschaffenheit der Straße und alle Bewegungen des Fahrzeugs wie Lenkwinkel, Bremsen und Geschwindigkeit. Ein Rechner steuert aufgrund dieser Datenbasis die Dämpfungswirkung kontinuierlich für jedes Rad. Eingeführt hat ein vergleichbares System einst Mercedes unter dem Namen "Magic Body Control" bei der S-Klasse – für einen Aufpreis in halber Höhe eines handelsüblichen Kleinwagens. Was diese "Fliegende-Teppich-Funktion" kosten soll, verrät DS noch nicht.

Neu entwickelt wurden beim neuen DS 4 auch die Scheinwerfer, die je Seite aus drei LED-Modulen bestehen. Das innere fungiert dabei als Abblendlicht. Das mittlere kann bis zu einem Winkel von 33,5 Grad gedreht werden und fungiert als Kurvenlicht. Das jeweils äußere Matrix-Modul ist in 15 Segmente unterteilt, die je nach Fahrbedingungen unabhängig voneinander zu- oder abgeschaltet werden können. Alle Scheinwerfer passen sich mit fünf voreingestellten Modi den jeweiligen Umständen an: Stadt, Land, Autobahn, schlechtes Wetter und Nebel. Dank der Ausblendungsfunktion der Matrixtechnik kann der DS 4 ständig mit dem 300 Meter weit reichenden Fernlicht fahren, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Das Tagfahrlicht setzt sich aus 98 LED zusammen.

Mit den Assistenzsystemen soll teilautonomes Fahren der Stufe 2 möglich werden. Es soll das Fahrzeug dank Sensoren, Kamera und Laser-Radar auf der gewünschten Fahrspur halten und laut DS auch halbautomatisches Überholen ermöglichen. Außerdem passt das System die Geschwindigkeit in Kurven an. Eine Infrarotkamera im Kühlergrill erkennt nachts und bei schlechtem Wetter Hindernisse, Fußgänger und Tiere bis zu 200 Meter voraus und gibt die Informationen über das Head-up-Display aus.

Citroën DS 4 Exterieur (9 Bilder)

In einer Karosseriefarbe zwischen Gold und Bronze präsentiert Citroën sein neu aufgelegtes Kompaktmodell der Marke DS.

Es projiziert seine Hinweise scheinbar auf die Fahrbahn und soll durch diese "Augmented Reality"-Funktion den Fahrer weiter entlasten helfen. Sie erscheinen etwa vier Meter vor der Windschutzscheibe im direkten Bildfeld des Fahrers, der so den Blick auf der Fahrbahn halten kann und nicht zwischen Anzeige und Straße ständig neu fokussieren muss. Das erhöht die Aufmerksamkeit und senkt die Ermüdung. Angezeigt werden können Geschwindigkeit, Warnmeldungen, Fahrassistenzsysteme, Navigation, aber auch der Musiktitel, der gerade läuft. Zur Entlastung des Fahrers kann auch eine Sprach- und Gestensteuerung für das Infotainment-System beitragen. DS möchte beides gegen Aufpreis anbieten, Aktualisierungen OTA inbegriffen.

Angeboten wird der 4,40 Meter lange, 1,83 Meter breite und 1,47 Meter hohe DS 4 in drei Versionen und in sieben Karosseriefarben mit typischen Marketing-Namen: Kristall-Grau, Perla Nera-Schwarz, Platinum-Grau und Perlmutt-Weiß. Dazu kommen neu Kupfer-Gold, Seiden-Grau und Velvet-Rot. Neben der Basisversion gibt es das Modell "Cross", unter anderem mit Dachreling, Traktionshilfe für Sand, Schnee und Schlamm sowie Bergabfahrhilfe, aber ohne Allradantrieb. Die Performance Line ist besonders üppig und elegant ausgestattet, mit zusätzlichem Touchscreen auf der Mittelkonsole und Sitzen mit einem besonderen Aufbau.

Citroën DS 4 Interieur (5 Bilder)

Üppig ledrig und mit dem heute wohl leider unvermeidlichen, platzfressenden, riesigen Fake-Tunnel zwischen den vorderen Sesseln macht der Kompakte ein bisschen auf Granturismo.

Der neue DS4 wird bei Opel in Rüsselsheim gebaut. Für die konventionell angetriebenen Versionen des DS 4 stehen als Benziner ein 1,2-Liter-Dreizylinder mit 96 kW (130 PS), ein 1,6-Liter-Vierzylinder mit 133 kW (180 PS) oder 165 kW (225 PS) sowie ein 1,5-Liter-Dieselmotor mit 96 kW (130 PS) zur Verfügung, alle mit Achtstufen-Wandlerautomatik. Für keines der Modelle ist Allradantrieb erhältlich.

Als Plug-in-Hybrid bekommt der DS 4 einen aufgeladenen, 133 kW (180 PS) leistenden Vierzylinder-Benziner mit 300 Nm Drehmoment und einen 81 kW starken Elektromotor mit 320 Nm Drehmoment im Getriebe. Die Systemleistung beziffert DS auf 165 kW (225 PS) und 360 Nm. Mit der Batteriekapazität von 12,4 kWh sollen laut DS rein elektrische Reichweiten von über 50 Kilometer möglich sein. Der Antriebsstrang ist aus diversen Modellen von PSA bekannt, unter anderem aus dem Citroën C5 Aircross (Test). Preise nennt DS Automobiles noch nicht. Der bis 2018 gebaute Vorgänger kostete zuletzt zwischen 24.390 und knapp 30.000 Euro.

(fpi)