Blick ins Heft c't 13/2024: Desinfec’t 2024, Drahtesel wird zum E-Bike, MuFus
Wir zeigen, wie man ein Fahrrad zum E-Bike umbaut, testen Multifunktionsdrucker und Monitorlampen und stellen Ihnen unser aktualisiertes c’t-Sicherheitstool vor
Hallo aus Hannover,
Manchmal scheint es mir, dass alle Welt E-Bikes besitzt. Ich bewege mich auf zwei Rädern noch mit reiner Muskelkraft. Zuweilen schaue ich dann ein bisschen von oben auf die motorisierten Radler herab. Das sei aber ganz und gar nicht in Ordnung, wies mich jüngst eine gute Freundin zurecht. Als Flachlandtirolerin machte ich es mir da zu einfach.
Da stimmt natürlich, denn wenn ich auf dem Arbeits- oder Einkaufsweg viele Höhenmeter überwinden müsste, hätte ich wahrscheinlich auch ein E-Bike. Oder würde meinen alten Drahtesel mit einem brandneuen E-Motor ausstatten. Meine Kollegen haben sich die vielen Möglichkeiten angeschaut, die dabei zumindest theoretisch bestehen. In der Praxis verträgt sich der Hinterradnabenmotor dann nicht mit der Nabenschaltung und der teure Nabendynamo steht dem Einbau eines Vorderradmotors entgegen.
Anders als bei vielen auf Design getrimmten E-Bikes lassen sich die Akkus von Nachrüstmotoren nicht unsichtbar im Rahmen verstecken. Doch es gibt komplette Bausätze inklusive Motor im eingespeisten Vorderrad, Akku, Halterung und Sensoren, die aus einem schnöden Fahrrad ein rasantes E-Bike machen. Beim Einbau von Bremssensoren sind indes ein paar Hürden zu nehmen.
Bleibt die Frage, ob das Ganze überhaupt erlaubt ist. Rein rechtlich gesehen ist es in Deutschland legal, ein Fahrrad für den Eigengebrauch zum E-Bike umzurüsten. Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V.) rät jedoch grundsätzlich von solchen Umbauten ab. Das Risiko des Versagens durch zu hohe Belastung mit nicht vorhersehbarer Unfallfolge sei zu groß.
Falls Sie erwägen, ein Fahrrad umzurüsten, sollten Sie es deshalb nicht mit der alten Rostlaube aus dem Keller versuchen. Über den Motor wirken enorme Kräfte auf Rahmen und Komponenten. Und für die Berge taugt so ein umgebautes Gefährt eher nicht. Damit wäre mir also auch im schönen Tirol wenig geholfen.
Auch das noch!
Haben Sie sich schon durch den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung geklickt? Die aktuelle Version zur Europawahl 2024 steht seit Anfang Mai bereit. In den Fragen geht es um Seenotrettung im Mittelmeer, eine mögliche EU-Mitgliedschaft der Ukraine, Ökolandwirtschaft, nationale Währungen anstelle des Euro und 34 weitere aktuelle Themen. Im Anschluss an die eigene Einschätzung erscheint ein Ranking aller Parteien, die man zuvor markiert hat. So lässt sich herausfinden, welches Wahlprogramm am ehesten mit den eigenen Ansichten übereinstimmt.
In unserer Familie ist der Wahl-O-Mat quasi Pflicht. Und auch ein Quell der Freude, weil man durch Gewichtung einzelner Faktoren die Ergebnisse ganz schön verschieben kann. Aber trotz aller Gewichtung landet die AFD bei mir immer ganz unten – keine Übereinstimmung.
Meine persönlichen Highlights in der aktuellen c't
Wenn Windows komische Dinge tut und Sie befürchten, dass ein Trojaner private Daten abschnorchelt, ist schnelles, aber bedachtes Handeln gefragt. Mit wenigen Handgriffen erstellen Sie einen Desinfec’t-Stick, der Ihnen bei der Diagnose hilft und Ihre Daten rettet.
Multifunktionsgeräte (bei c't "MuFus" genannt) übernehmen im Büro Jobs rund ums Drucken, Kopieren, Scannen und Faxen. Will man alles auch im DIN-A3-Format, wird es teuer: Ein guter Großformat-Vielkönner kostet 500 Euro und mehr. Bei günstigeren A3-Druckern muss man Abstriche machen oder braucht gute Nerven.
Die Wirtschaftsinformatikerin Doris Weßels begann früh, mit KI-Werkzeugen zu experimentieren und schätzt deren kreative Möglichkeiten. Der Erziehungswissenschaftler Klaus Zierer warnt häufig vor bildungspolitischem Aktionismus bei der Schuldigitalisierung. Was als Pro-und-Contra-Debatte beginnt, endet überraschend einvernehmlich mit einem Appell an die Bildungspolitik.
Ein heftiger Magnetsturm, verursacht durch Sonneneruptionen, brachte am 11. und 12. Mai Polarlichter bis tief in südliche Breiten. Der stärkste Sturm seit mehr als 20 Jahren störte Satellitensignale und zwang Landwirte in den USA zu einer Arbeitspause. Aber es hätte schlimmer kommen können.
Mit Sprachmodellen avancieren Suchmaschinen zu allwissenden Experten, die auch komplexe Fragen ausführlich und individuell beantworten. Darüber hinaus bieten die KI-Suchhunde viele nützliche Funktionen für die punktgenaue Recherche. Wenn sie nur nicht manchmal Dinge frei erfinden würden …
Wenn Sie Ihren Arbeitsplatz besser ausleuchten möchten, ohne eine große Schreibtischlampe auf den Tisch zu stellen, sind Monitorleuchten eine ideale Lösung. Wir haben uns sieben Lampen ab 25 Euro genauer angeschaut.
PS aus der Redaktion
Über die chinesische Verkaufsplattform Temu haben wir schon häufiger berichtet. Inzwischen hat auch die Bundesnetzagentur den Billiganbieter Temu im Fokus. Die Bonner Behörde ist für alle Produkte zuständig, die elektromagnetische Störungen verursachen können. Testkäufe bei Temu hätten „in nahezu allen Fällen“ ergeben, dass die gesetzlichen Anforderungen nicht eingehalten wurden.
Eine neue Produkthaftungsrichtlinie der EU könnte hier Abhilfe schaffen. Diejenigen Unternehmen, die zwei der drei Dienstleistungen Lagerung, Verpackung und Adressierung/Versand für die Anbieter übernehmen, sollen demnach ab 2026 für Schäden geradestehen, die ein Produkt verursacht hat. Wir werden beobachten, was die neue Richtlinie bewirkt.
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(uk)
