Donnerstag: Intuit-Kündigungen wegen KI-Strategie, PC-Markt wieder mit Wachstum

Intuits Mitarbeiteraustausch + Erholung des PC-Markts dank KI + Balkonkraftwerke und eHealth-Strategie in Österreich + EU-Auflagen für Porno-Portal + #heiseshow

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Ein Kopf bildet sich aus kleinen Teilchen; Donnerstag: Intuit-Strategie, PC-Markt-Wachstum, Österreich-Solaranlagen & -eHealth, Porno-Auflagen & #heiseshow

(Bild: Shutterstock/Alexander Supertramp)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der Softwareanbieter Intuit kündigt 1.800 Mitarbeitern, 10 Prozent der Belegschaft. Denn die KI-Strategie erfordere andere Mitarbeiter, die bald kommen sollen. Die Kündigungen sollen Intuit ermöglichen, in KI und speziell Generative KI zu investieren, wovon sich das Management Wachstum erhofft. KI wird laut Marktforschern auch ein großer Wachstumstreiber des PC-Marktes. Im ersten Halbjahr hat KI noch eine kleinere Rolle gespielt bei der Erholung des PC-Marktes, doch China bremst die positive Entwicklung etwas. Insbesondere Apple und Acer konnten ihre PC-Verkäufe zuletzt deutlich steigern. Derweil wurde beschlossen, dass österreichische Wohnungseigentümer ab September leichter den Widerstand von Nachbarn gegen kleine Solarpaneele auf Balkonen und Terrassen überwinden können. Im Gegensatz zu Deutschland gilt die Erleichterung allerdings nur für Wohnungseigentümer, nicht für Mieter – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Finanzsoftwareanbieter Intuit setzt voll auf Künstliche Intelligenz (KI) und kündigt deswegen jedem zehnten Mitarbeiter. 1.800 Personen sind direkt betroffen. Überhaupt geschlossen werden Intuits Niederlassungen in Boise, der Hauptstadt Idahos, und Edmonton, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Alberta. Weil KI nicht von selbst entsteht, muss CEO Sasan K. Goodarzi parallel neue Stellen schaffen. "Wir kündigen niemandem, um Kosten zu senken", betont der Firmenchef. Tatsächlich sind für die Kündigungswelle 250 bis 260 Millionen US-Dollar budgetiert, etwa für Abfindungen sowie die Fortzahlung der Krankenversicherung für sechs Monate: Intuit kündigt Mitarbeitern, um mit KI zu wachsen.

KI wird auch zum Wachstumsmotor für den PC-Markt, der seine Erholungsphase fortsetzt und weiter wächst. Im zweiten Quartal dieses Jahres sind die Verkaufszahlen von PCs im Jahresabstand weltweit um 3 Prozent gestiegen. Vor allem Apple konnte die PC-Verkäufe deutlich steigern, aber auch die taiwanische Acer-Gruppe verzeichnete ein außerordentliches Wachstum. Marktführer bleibt Lenovo, doch der Heimatmarkt des chinesischen Herstellers schwächelt noch und hält den wieder aufstrebenden PC-Markt etwas zurück. HP ist weiterhin die Nummer Zwei und konnte leicht zulegen, aber Dell musste sogar einen Rückgang der Verkaufszahlen hinnehmen, so die Marktforscher: PC-Markt erholt sich weiter, Apple macht den größten Sprung.

Österreich senkt die rechtlichen Hürden für Balkonkraftwerke, also die Installation steckerfertiger Solarpaneele auf exklusiv genutzten Balkonen und Terrassen. Ab September können andere Mitglieder einer Wohnungseigentümergemeinschaft die Photovoltaik-Errichtung nicht mehr grundsätzlich ablehnen. Eine entsprechende Novelle des Wohnungseigentumsgesetzes hat der Nationalrat beschlossen; die noch ausstehende Zustimmung des Bundesrates gilt als sicher. Allerdings geht der österreichische Ansatz nicht so weit wie die jüngst beschlossene Erleichterung von Balkonkraftwerken in Deutschland: Österreich erleichtert Balkonkraftwerke.

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Neben den neuen Regelungen zu Balkonkraftwerken hat die Regierung Österreichs fast gleichzeitig ihre Pläne für eine "umfassende Novelle des Gesundheitstelematikgesetzes, das den Vollbetrieb des elektronischen Impfpasses (eImpfpass) sowie die Anbindung der Rettungsdienste und der Hotline 1450 an ELGA regeln soll" beschlossen. Ab 2026 sollen Arzttermine flächendeckend über ein Callcenter unter der Rufnummer 1450 gebucht werden können; zudem sollen Videokonsultationen mit möglichst vielen Ärzten funktionieren – mit der Notfallreform plant Deutschland Ähnliches. Jährlich sind offenbar 51 Millionen Euro budgetiert für Österreichs eHealth-Strategie: Vollbetrieb für elektronischen Impfpass und mehr.

Die EU-Kommission stuft den Pornografie-Anbieter XNXX als sehr große Online-Plattform (VLOP) im Sinne des Digital Services Act (DSA) ein. Damit gelten besondere Sorgfaltspflichten. VLOPs sind Dienste, die durchschnittlich mehr als zehn Prozent der EU-Bevölkerung beziehungsweise über 45 Millionen Bürger in den Mitgliedsstaaten erreichen. XNXX habe Zahlen genannt, die über diesem Schwellenwert liegen, sagt die Kommission. Damit muss der Porno-Anbieter spätestens ab Mitte November die strengsten Vorschriften des DSA einhalten, sonst drohen Geldbußen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes: Strenge Auflagen für XNXX, denn EU-Kommission wünscht Porno-Transparenz.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir etwa darüber, dass immer weniger Arbeitnehmer im Urlaub abschalten können. Was sind die Gründe für den digitalen Druck? Wie können Unternehmen und Mitarbeiter gegensteuern? Zudem geht es um ein allgemeines Tempolimit zugunsten von E-Autos, das die Gewerkschaft der Polizei fordert. Warum sehen sie darin eine Notwendigkeit? Und wie realistisch ist die Umsetzung in Deutschland? Weiterhin erörtern wir, dass Festnetztelefone zunehmend an Bedeutung verlieren. Was sind die Gründe für diesen Trend? Wann könnte das endgültige Aus für das Festnetz kommen? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Always-on im Urlaub, E-Auto-Tempolimit, Festnetz.

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(fds)