Elektrisches Downsizing-SUV zwischen Dacia Spring und Citroën ë-C3 von Hyundai?

Zwischen Dacia Spring und Citroën ë-C3: Hyundai will Elektro-Kleinstwagen mit rund 200 km Reichweite ab "Ende 2024" unter 20.000 Euro in Deutschland anbieten.​

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 168 Kommentare lesen
Hyundai Casper

Hyundai Casper, im Bild das Modell mit Ottomotor.

(Bild: Hyundai)

Lesezeit: 3 Min.

Im Preissegment unter 30.000 Euro wird das Angebot bei Elektroautos momentan sehr dünn. Zurzeit sind das der Citroën ë-C3 für 23.300 Euro und der vorübergehend mit nur 12.750 Euro bepreiste, normalerweise aber 22.750 Euro teure Dacia Spring. Andere Autos dieser Dimensionen wie der VW ID.2 oder der Renault 5 sind längst noch nicht in den Autohäusern. Der VW soll erst 2026 kommen, der Renault noch 2024. Das, was uns als Citroën ë-C3 begegnet, wird wohl noch im Laufe des Jahres baugleich mit den Markensymbolen von Opel, Peugeot und Fiat angeboten. Jüngst veröffentliche Bilder zeigen, dass Hyundai offenbar entschlossen daran arbeitet, ein elektrisches Micro-SUV im laufenden Jahr für unsere Märkte zu homologieren.

Es dürfte sich um eine Ableitung von einem Verbrenner-Modell handeln. Ein mit nur 3,6 Metern Länge, 1,58 Metern Breite und 1,58 Metern Höhe als subkompakt zu bezeichnendes Modell namens "Casper" hat Hyundai seit 2021 im Programm. Die Dimensionen wirken sich in Korea steuermindernd aus – ein Konzept mit dem Vorbild der japanischen Kei-Car-Klasse, das in Korea "Light Car" heißt und, ganz nebenbei gesagt, auch Europa gut zu Gesicht stünde. Diesen Kleinwagen im SUV-Format vertreibt der Hersteller aus Südkorea bereits mit einem Ein-Liter-Dreizylinder auf dem Heimatmarkt und seit September 2021 auch in Indien. Nun soll eine batterieelektrische Version auf dieser Basis ab Ende 2024 in Europa verkauft werden, wie zuerst Hyundai Frankreich bestätigt hat. Dass das Auto auch in Deutschland vermarktet werden soll, hat der Importeur noch nicht zusagen können. Genauere Angaben liegen noch nicht vor.

Mit rund 200 Kilometern Reichweite und einem von Hyundai Deutschland für möglich gehaltenen Preis von etwa 20.000 Euro würde sich der Viertürer mit großer Heckklappe ziemlich passgenau zwischen dem bereits bestellbaren Citroën ë-C3 und dem mittlerweile mit einem kräftigeren Motor aufgewerteten Dacia Spring einsortieren. Der Akku dürfte der aus dem Hyundai Ray – ebenfalls einem sogenannten "Light Car" – mit rund 35 kWh Kapazität sein, dessen Reichweite mit etwas über 200 km angegeben ist. Eine Ableitung vom Verbrenner-Pkw mit alleinigem Frontantrieb zu einem Elektrofahrzeug ermöglicht praktisch keine andere Konfiguration als ebenfalls einen Antrieb der Vorderachse.

Die britische Autozeitung Autocar hat Anfang des Monats eine Reihe Bilder veröffentlicht, auf denen ein getarnter Prototyp offenbar bei Homologationstests für den europäischen Markt in Skandinavien zu sehen ist. Das Fahrzeug hat vorn einen Ladeanschluss (ein Bild der Zeitschrift zeigt ein eingestecktes Ladekabel) und einen Kasten am Unterboden.

(fpi)