Elektroautos: Volvo testet induktives Laden

Mit einem Großversuch in Göteborg will Volvo Erkenntnisse darüber gewinnen, welchen Preis das kabellose Laden von Elektroautos hat.

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Die maximale Ladeleistung liegt bei etwas mehr als 40 kW.

(Bild: Volvo)

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In gewisser Regelmäßigkeit wird die Idee, Elektroautos induktiv zu Laden, wieder hervorgeholt. Zu verlockend erscheint es, dem Nutzer das Hantieren mit Kabeln zu ersparen. Sowohl im Nutzfahrzeugbereich wie auch in Pkws hat es schon zahlreiche Anläufe gegeben. Durchgesetzt hat sich das bislang auf breiter Front allerdings nicht. BMW bot für den 5er-PHEV kurzzeitig eine kabellose Ladeoption für die heimische Garage an. Doch die Technik war teuer, die Ladeleistung bescheiden. Volvo unternimmt nun einen weiteren Anlauf mit einer kleinen Taxi-Flotte in Göteborg.

An einigen festen Stellplätzen sind Spulen im Boden versenkt, über denen die Taxen exakt geparkt werden müssen. Dabei helfen Kameras. Am Unterboden des Autos ist ebenfalls eine Spule untergebracht. Für möglichst geringe Ladeverluste müssen beide direkt übereinander liegen. Die maximale Ladeleistung liegt im Idealfall bei etwas mehr als 40 kW und damit etwas unterhalb dessen, was Gleichstromladesäulen hierzulande mindestens bieten, sofern ein Kabel genutzt wird. Offen blieb, mit welchem Ladeverlust gerechnet werden muss. Das ist eine entscheidende Frage, auch wenn sich ein Wirkungsgrad von mehr als 80 Prozent auf den ersten Blick gut aussieht. Doch die Verbindung mit einem Kabel kommt den 100 Prozent deutlich näher. Der Komfortgewinn, sein Elektroauto nicht mehr manuell anschließen zu müssen, hat in jedem Fall einen Preis, der sich in einer höheren Stromrechnung widerspiegelt.

Die Ladeleistung liegt unter idealen Bedingungen leicht unter dem, was hierzulande DC-Ladesäulen mindestens liefern - sofern ein Kabel genutzt wird.

(Bild: Volvo)

Der Versuch soll drei Jahre dauern. Für den Probelauf wurde das Taxi-Gewerbe ausgesucht, weil dort Fahrleistung von rund 100.000 km pro Jahr erreicht werden. Das lässt erste Zwischenergebnisse noch in diesem Jahr erwarten, die Aufschluss über Ladeverluste, Kosten und Erfahrungen im Alltag liefern.

Die Ladestationen zu diesem Projekt kommen von Momentum Dynamics. Das Unternehmen hat sich auf induktive Ladelösungen spezialisiert. Beteiligt sind an diesem Test auch die zu Volvo gehörenden schwedischen Einzelhändler Volvo Bil und Volvo Car Retail, der schwedische Energieversorger Vattenfall mit seinem Ladenetz InCharge, das städtische Energieunternehmen Göteborg Energi und die "Business Region Göteborg", eine kommunale Wirtschaftsentwicklungsagentur der Stadt Göteborg.

(mfz)