Im Streit mit SCO lenkt IBM nicht ein
IBM hat die Frist von SCO verstreichen lassen, damit IBM ihr Unix-Derivat AIX weiter ohne Einschränkungen vertreiben darf.
Eine Frist von 100 Tagen hatte David SCO dem Goliath IBM gesetzt, neue Lizenzvereinbarungen zu akzeptieren, damit des Goliaths Unix-Derivat AIX weiter ohne Einschränkungen vertrieben werden kann. Diese Frist ist am vergangenen Freitag abgelaufen. Und die Verantwortlichen bei IBM geben nüchtern zu Protokoll, dass sie kein Interesse an einer schnellen Beilegung haben, wie die New York Times berichtet. "Wir wissen uns zu verteidigen, und wir werden es auch tun", sagte Trink Guarino, ein Sprecher bei IBM, gegenüber dem Blatt.
Bei SCO hat man sich unterdessen mit den Rechtsanwälten beraten. Unter Berufung auf Gartner-Analysten meldet die New York Times, es sei wahrscheinlich, dass SCO die Drohungen wahr mache und IBM die Lizenz für AIX entziehe. Per einstweiliger Verfügung könne SCO außerdem einen Auslieferungsstopp der Software erwirken. Am morgigen Montag, bevor die Glocke den Börsentag in den USA einläutet, will ein SCO-Sprecher mitteilen, was man gegen IBM zu unternehmen gedenkt.
Die SCO Group -- früher Caldera -- verklagte IBM auf eine Milliarde US-Dollar Schadensersatz, weil IBM im Rahmen seiner Linux-Initiative geistiges Eigentum von SCO gestohlen haben soll. In einem Brief an IBM droht SCO zudem damit, man werde die Lizenz zurückziehen, unter der IBM AIX vertreiben darf, wenn nicht innerhalb von 100 Tagen bestimmte Forderungen erfüllt würden. Die Santa Cruz Operation (SCO) kann zwar auf eine ruhmreiche Vergangenheit als wichtiger Anbieter von kommerziellen Unix-Varianten für Intel-Rechner zurückblicken, hatte jedoch in den vergangenen Jahren überwiegend geschäftliche Misserfolge zu verzeichnen.
Zum Streit um die Ansprüche von SCO und den angeblich von Unix System V geklauten Code in Linux siehe auch: (ola)
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