Lkw-Brennstoffzellen fĂĽr Volvo und Daimler: Cellcentric kommt nach Weilheim/Teck
Cellcentric, ein Joint Venture von Daimler Truck und Volvo, kann sein Brennstoffzellenwerk bauen: Weilheim an der Teck hat jetzt alle nötigen Grundstücke.
Das Städtchen Weilheim an der Teck hat sich nun mit dem letzten verbleibenden Grundstückseigentümer auf der für ein Brennstoffzellenwerk vorgesehenen Fläche einigen können. Das teilte die 10.000-Einwohner-Gemeinde aus dem Kreis Esslingen in Baden-Württemberg heute mit. Der Abschluss der Vertragsverhandlungen mit dem Brennstoffzellenhersteller Cellcentric ist als nächster Schritt vorgesehen.
Cellcentric, ein 50/50-Joint Venture von Daimler Truck und Volvo, möchte dort Antriebe für ihre schweren Lastwagen entwickeln und in Serie fertigen. Beide Autohersteller arbeiten daran, Verbrennungsmotoren in ihren Lastwagen langfristig durch einen Elektroantrieb mit Wasserstoff (H₂) als Energieträger und Brennstoffzelle als Energiewandler zu ersetzen. Mit einer ausreichenden H₂-Versorgung aus regenerativen Quellen rechnet die Branche allerdings frühestens in zehn Jahren.
Bis zu 800 Angestellte
Im Frühjahr 2022 hatte ein Bürgerentscheid den Weg für die Ausweisung des neuen Gewerbegebiets Rosenloh als künftigen Standort mit rund 70 Prozent der Bürgerstimmen freigemacht. Der noch ausstehende Kaufvertrag hätte schon Ende vergangenen Jahres unterzeichnet werden sollen, doch hatte der Grundstückseigentümer noch einmal Bedenken bekommen und den Notartermin verschieben lassen.
Das Gemeinschaftsunternehmen hatte kurz nach seiner Gründung 2021 optimistisch eine Großserienproduktion ab 2025 vorausgesagt, was nach der Verzögerung durch den Grundstückserwerb nicht mehr haltbar sein dürfte. Dennoch heißt es vonseiten des Unternehmens, man könne eine Serienfertigung auch vom heutigen Standort in Esslingen anschieben. Aktuell läuft dort die Vorserienerprobung neu entwickelter Aggregate. Cellcentric zufolge sollen in der Fabrik bei Vollbetrieb bis zu 800 Menschen arbeiten, Daimler Truck beschäftigt etwa 100.000 Arbeitnehmende.
Kritik an dem Vorhaben üben Umweltschützer, vor allem wegen der großzügigen Flächenplanung: Das Gewerbegebiet soll 30 Hektar groß werden, entsprechend etwas über zehn Prozent der Gemeindefläche.
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(fpi)