Mikrolabs: Kompakte Fotodrucker

Seite 2: Kosten

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Da bei Thermodruckern für jedes Motiv immer dieselbe Menge Farbe verbraucht und es außerdem keine Alternativanbieter für die Sets gibt, besteht Klarheit über die Verbrauchskosten: Bei den Geräten im Test liegen sie dicht beieinander zwischen 27,7 und 30,4 Cent. Für Tintendrucker gibt es meistens auch Sets, die kaum teurer sind als eine Tintenpatrone, bei denen man also das Papier fast dazugeschenkt bekommt. So macht man es den Drittherstellern auf marktwirtschaftliche Weise schwer zu konkurrieren. Ein Foto kostet rechnerisch beim HP Photosmart A717 24,2 Cent und beim Lexmark P350 29 Cent. Mit unseren vier Beispielmotiven reichten die Tintenpatronen für die jeweils beiliegende Zahl von Blättern und waren dann noch immer nicht ganz leer. Einzig Canon hat den Trend der Zeit verschlafen und bietet keine Kombipacks an. Das professionelle Fotopapier, von dem es nur 20er-Pakete gibt, kostet zudem schon pro Blatt 65 Cent. So klein die tragbaren Drucker auch sind, ihre Anschaffungspreise rangieren weit über denen der A4-Konkurrenz. Thermodrucker mit Display kosten mindestens 170 Euro, die Tintenmodelle im Test sind ab 130 Euro zu haben und bringen dafür noch eine Erstausstattung im Wert bis zu 20 Euro mit.

Thermoprints werden nach dem Aufdampfen der drei Grundfarben in einem vierten Durchgang mit einer Schutzschicht überzogen. Sie macht die Fotos unempfindlich gegen feuchte oder fettige Finger. Zusammen mit dem recht dicken Papier sorgt das für echtes Fotofeeling. Die frischen Tintendrucke sind sehr viel empfindlicher, werden nach dem Trocknen aber robuster. Gegenüber Feuchtigkeit und Kratzern bleiben sie jedoch anfällig. Seltsamerweise sind sie gegen Ausbleichen unter Sonnenlicht durch die Bank resistenter. Das Druckverfahren lässt – so verschieden die Techniken sind – keinen Rückschluss auf die Qualitätsbewertung zu. Störstreifen an den Blatträndern oder regelmäßige Streifenmuster in Hintergründen können überall auftreten. Ebenso Farbstiche, buntes Grau und sichtbare Druckpunkte in Hauttönen.

Für den direkten Druck ohne Computer bieten alle Kandidaten insgesamt drei Möglichkeiten. Eine besteht darin, am USB-Eingang eine PictBridgefähige Digitalkamera anzuschließen. Dann sucht man die Motive an der Kamera aus und schickt sie per Kabel an den Drucker. Als zweite Möglichkeit schreibt die Kamera einen DPOF-Auftrag (Digital Print Order Format) auf die Speicherkarte, die man dann in den entsprechenden Kartenslot am Drucker einschiebt. Der sollte in der Regel die DPOF-Aufträge automatisch erkennen und ausführen. Die dritte Möglichkeit besteht darin, die Druckaufträge am Drucker selbst zu erstellen und auszulösen. Dazu muss dieser mit einem Display zur Anzeige der Bilder und den notwendigen Druckmenüs ausgestattet sein.

Für diesen Test haben wir uns nur Modelle mit einem Farbdisplay ausgesucht, das beim Sichten und Wählen der Fotos auf der eingesteckten Karte hilft. Die Displays gestatten darüber hinaus meist noch die Bestimmung von Beschnitt, Vergrößerung, Position, Drehung, Bildoptimierungen wie Belichtungskorrektur, Schärfen oder Rote- Augen-Entfernung sowie Effekte wie Rahmen, Clip-Art, Sepiaoder Schwarzweißwandlung. Bei einigen Druckern lassen sich die Optimierungen auch für PictBridge und DPOF einstellen, hier sind die Möglichkeiten aber weitaus begrenzter. Die mit Display ausgestatteten Printer im Test führen sämtlich den DPOFAuftrag nicht unmittelbar aus, sondern verlangen eine Bestätigung oder das umständliche Suchen der Funktion im Menü.

Unproblematisch war hingegen das Drucken vom Handy: Über die Infrarotschnittstelle einiger Geräte gelang die Übertragung ohne Verzögerung oder weitere Einstellungen am Printer. Das lohnt sich natürlich nur, wenn man ein Handy mit höherwertigerer Kamera besitzt. Etliche Drucker lassen sich auch mit Bluetooth-Dongles nachrüsten, sodass man von einem Mobilgerät über diese Schnittstelle drucken kann. In Anbetracht der Preise ab 50 Euro dürften jedoch nur wenige Käufer in Versuchung kommen. Wer seinen Drucker trotz eigenem Display an einen Fernseher anschließen will, findet im Testfeld drei Geräte, die dazu in der Lage sind, zwei davon bringen die passende Fernbedienung gleich mit.

Bis auf einen Drucker haben alle mehr als einen Kartenslot. Exotische Formate wie Memory Stick Duo oder MiniSD sind oft nur mit einem optionalen Adapter verwendbar, während das aus der Mode gekommene SmartMedia nur noch bei drei Geräten anzutreffen ist.

Mit dem Trimmen macht man die 4:3-Bilder von Digitalkameras fit für den Ausdruck auf 2:3-Formate wie Standard-Postkarten. Bei einem querformatigen Gruppenbild etwa lässt der Drucker oben und unten einen gleich breiten Streifen weg. Will man nicht riskieren, dass dabei Köpfe oder Füße abgeschnitten werden, kann man bei den meisten Geräten die Rahmenposition per Menü bestimmen. Bei einigen muss man, um den Druckbereich zu verschieben, trickreich die Zoomfunktion einsetzen – ohne zu zoomen. Beim Drehen und Vergrößern der Ausschnitte sollte man stets darauf achten, genügend Überhang zu lassen, da beim randlosen Druck bis zu fünf Prozent der Fläche abgeschnitten werden.

Auch am Rechner muss man seine Digitalbilder für das kleinformatige Druckerpapier zurechtstutzen. Wünschenswert wäre deshalb eine Funktion im Druckertreiber, die zumindest das macht, was jeder Funprinter beim Direktdruck hinbekommt, nämlich das Foto so anzupassen, dass es genau aufs Papier passt. Eine solche Option haben wir allerdings nur im HP-Treiber gefunden, sie ließ sich jedoch nicht mit dem Randlosdruck kombinieren. Immerhin legen einige Hersteller ihren Druckern kleine Bildbearbeitungsprogramme bei, mit denen man händisch die Bilder passend machen kann – eine One-Klick-Automatik haben wir nirgends angetroffen. Für Mac-Anwender findet sich nur bei Canon eine entsprechende Software. Bei zwei Geräten funktionierten die Windows- Applikationen (noch) nicht unter Vista, bei einem gibt es gar keine Extra- Software. Mac-Treiber gibt es immerhin bei allen Herstellern außer zweien.

Aufgefallen ist uns außerdem, dass man bei keinem einzigen Thermosublimationsdrucker den Rollenstand abfragen kann. Technisch sollte es kein Problem darstellen, die Prints ab einer neu eingelegten Folienrolle mitzuzählen. Außerdem erfährt man erst vom Leerlauf der Folie, wenn man einen Druck in Auftrag gibt, statt nach dem letztmöglichen Print. Man muss also eigentlich immer eine Packung Nachschub bereithalten oder selbst eine Statistik führen.