Mikrolabs: Kompakte Fotodrucker

Hochwertige Farbfotos sofort, überall und ohne PC liefern tragbare Funprinter - allerdings nicht gerade zu Drogerie-Preisen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 25 Min.
Inhaltsverzeichnis

Bilder mit der Digitalkamera zu schießen, macht Spaß. Sie umständlich zu optimieren, zu beschneiden und auf dem heimischen A4-Tintenstrahler auszudrucken eher nicht. Funprinter treten da – wie ihr Name es unzweifelhaft andeutet – mit einem anderen Ansatz an: Man steckt die Speicherkarte voller Bilder ein, sucht sich eines aus, drückt einen Knopf und wenig später hält man ein randloses, brillantes und widerstandsfähiges Foto auf dickem Papier in Postkartenformat in den Händen.

Auch Funktionen zur Korrektur von Fehlbelichtungen, verblitzten Augen, mangelnder Schärfe und zur Wahl des Bildausschnitts stellen einige der mit einem Display ausgerüsteten mobilen Fotodrucker bereit. Alle kommen dabei auch ohne PC aus, einige sogar ohne Steckdose.

Alle mobilen Fotodrucker unseres Tests bringen ihre Tinte zum Kochen: Bei den thermischen Tintenstrahlern sorgen die durch Hitze entstehenden Gasblasen in den Düsenröhren für das Herausspritzen der Tinte; bei der Thermosublimation wird der feste Farbstoff von einer Trägerfolie abgedampft und auf dem Papier sofort wieder fest, wobei er den flüssigen Aggregatzustand fast überspringt (er sublimiert). Mit dieser Technik können Gelb, Magenta und Cyan zu 16 Millionen Farbtönen gemischt werden, weshalb die Thermosublimationsdrucker mit einer Auflösung von zumeist 300 dpi (Punkte pro Zoll) vorlieb nehmen. Das reicht für übliche Motive auch aus, nur an scharfen Konturen wie etwa Buchstaben oder Haarlinien werden Treppen sichtbar.

Die Tintenspritzer haben dieses Problem dank erheblich höherer Auflösung nicht, sie sind allerdings gezwungen, Mischtöne durch Rastern – also Nebeneinandersetzen vieler Punkte – zu erzeugen. Ihre Drucke müssen außerdem noch trocknen und sind deshalb potenziell wischempfindlicher. Dafür drucken sie ohne Rand, während bei der Sublimationskonkurrenz stets noch zwei (perforierte) Streifen abgerissen werden müssen, was zu leicht ausgefransten Kanten führt. Folie und Papier müssen in der Größe zueinander passen, weshalb man auf ein oder wenige Formate festgelegt ist. Bei Tintenstrahlern lassen sich hingegen auch auf die Schnelle andere Papiere verwenden, etwa Panorama-Formate oder in einem Fall 13 x 18 cm. Man kann Thermosublimationsdrucker erstaunlich kompakt und leicht bauen, allerdings belegt meist das Papierfach noch einmal eine ähnlich große Fläche. Zum Herumtragen sind sie gut geeignet, doch steht dem Mobileinsatz abseits der Steckdose ihre Leistungsaufnahme von rund 40 Watt entgegen, was einer kleinen Batterie über die Zeit einiges abverlangt. Als einziger Hersteller im Test bietet Canon Thermoprinter mit optionalem Akku an, während zwei von drei Tintenstrahlern für den Akkubetrieb nachzurüsten sind.

Tintenstrahler ziehen bei der Arbeit nur ein Drittel der Leistung, allerdings benötigen sie auch längere Zeit für ein Foto. Die von uns für den gesamten Prozess ermittelten Energiemengen unterscheiden sich denn auch nicht so dramatisch. Thermodrucker benötigen nicht nur mehr Strom, sie gehen auch wesentlich lauter zur Sache. Dabei produzieren sie auch nervigere Geräusche, was sich in den Sone-Werten widerspiegelt. Drei Geräte nutzen sogar einen Lüfter, der nach dem Drucken noch etwa eine Minute nachdreht – was wir in der Tabelle extra ausgewiesen haben.