T-Mobile: Marke tele.ring bleibt erhalten

In den nächsten zwei bis drei Wochen werden fünf bis zehn Prozent der Belegschaft des österreichischen Mobilfunkbetreibers informiert werden, dass sie zum Ende des dritten Quartals gekündigt werden.

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Für den morgigen Freitag ist das Closing der Übernahme von tele.ring durch T-Mobile Austria geplant. Nachdem die EU-Kommission am Mittwoch die Genehmigung erteilt hatte, wird der derzeitige Eigentümer Alltel morgen von T-Mobile 1,3 Milliarden Euro erhalten – 14 Monate nach der ersten internen Aktennotiz bei T-Mobile und achteinhalb Monate nach Vertragsunterzeichnung. Die Marke tele.ring, zu der viele Kunden und Mitarbeiter eine starke emotionale Bindung haben, soll auch unter dem magentafarbenen Eigentümer erhalten bleiben. "tele.ring wird seiner Rolle gerecht werden und das jeweils günstigste Angebot für Sprachtelefonie im Markt haben", betonte T-Mobile-Austria-Chef Georg Pölzl Mittwoch Nachmittag in Wien.

"Ich sage Ihnen, uns wird kein Kunde verlassen wegen des Mergers", gab sich Pölzl optimistisch. Bei den Mitarbeitern sieht das etwas anders aus. In den nächsten zwei bis drei Wochen werden fünf bis zehn Prozent der tele.ring-Mitarbeiter (541 Vollzeitäquivalente zum Jahresbeginn) informiert werden, dass sie zum Ende des dritten Quartals gekündigt werden. Ein entsprechender Sozialplan sei mit dem tele.ring-Betriebsrat bereits im Herbst vereinbart worden. Mittelfristig soll das "natürliche Fluktuationspotenzial" genutzt werden, um zehn bis 15 Prozent der Gesamtbelegschaft von knapp 2.100 Vollzeitäquivalenten abzubauen. Um das Zusammenführen der Unternehmenskulturen zu erleichtern, soll es "Socialising Events" und ein Betreuungssystem geben: Jeder tele.ring-Mitarbeiter bekommt einen "T-Mobile Buddy" zugeteilt.

Zum Jahresende hatte tele.ring 1,1 Millionen Kunden, T-Mobile Austria 2,1 Millionen. Durch die Übernahme wird T-Mobile Austria nach eigener Einschätzung zum größten Anbieter im Segmenter der Privatkunden mit Rechnungslegung (Postpaid), bleibt im Gesamtmarkt aber knapp hinter Mobilkom Austria (3,4 Millionen Kunden) zurück. Die Vorwahlen 0676 für T-Mobile und 0650 für tele.ring sollen jeweils erhalten bleiben. Nur ein geringer Teil der tele.ring-Kunden wird neue SIM-Karten erhalten. Ob alsbald netzinterne Verbindungen auch zum netzinternen Tarif verrechnet werden, wollte Pölzl nicht verraten.

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(Daniel AJ Sokolov) / (jk)