Verbraucherschützer kritisieren Entwurf für neues Urheberrecht

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisiert den von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries vorgelegten Entwurf für das neue Urheberrecht, das Mitte Dezember in Kraft treten soll.

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  • Karsten Violka

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisiert den von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) vorgelegten Entwurf für das neue Urheberrecht. Die Verbraucherschützer fürchten die "faktische Abschaffung" der Privatkopie. Die Justizministerin hatte bei der Vorstellung ihres Entwurfs betont, es gebe kein Recht auf private Kopien.

"Die Entscheidung, ob der Käufer eine Sicherungskopie einer Musik-CD oder DVD machen darf, wird künftig allein der Industrie überlassen", so Patrick von Braunmühl, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen gegenüber dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Eigentlich habe die Regierung angekündigt, im zweiten Teil des neuen Urheberrechts auch die Rechte der Nutzer zu berücksichtigen.

Braunmühl hält den Politikern dagegen vor, mit dem "verklausulierten Paragrafenwerk" die Rechte der Verbraucher weiter zu beschneiden. Der Gesetzentwurf bekräftigt, dass die Endkunden Kopien für den Privatgebrauch ausschließlich von Quellen anfertigen dürfen, die keinen Kopierschutz enthalten.

Musik, Filme und andere Dateien dürfe man nur aus legalen Quellen aus dem Internet herunterladen. "Wie der Nutzer beurteilen soll, welche Angebote offensichtlich rechtswidrig sind, bleibt schleierhaft", so der Verbraucherschützer.

Zu dem Entwurf des Bundesjustizministeriums für die weitere Novellierung des Urheberrechts siehe auch:

Zur Auseinandersetzung um das Urheberrecht siehe auch: (kav)