Vorstellung: VW ID. Space Vizzion

Mit dem ID. Space Vizzion gibt Volkswagen den konkreten Ausblick auf ein Serienauto, das ab Anfang 2022 ausgeliefert wird. Der Familienkombi ist nicht weniger als die batterieelektrische Interpretation des nächsten VW Passat Variant

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 700 Kommentare lesen
VW ID. Space Vizzion
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
Inhaltsverzeichnis

Volkswagen zeigt auf der L.A. Motorshow 2019 den ID. Space Vizzion. Die Studie gibt einen konkreten Ausblick auf die Serienversion, die 2021 Premiere haben soll und – dann auch als Limousine – Anfang 2022 in den Verkauf geht. Der ID. Space Vizzion ist nicht weniger als ein batterieelektrischer Passat: Ein hausinterner Konkurrent, eine Antriebsalternative und zwischen den vielen neuen SUVs endlich ein Kombi. Flach, lang und mit viel Platz dürfte er vor allem für europäische Kunden interessant sein.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Vorstellung: VW ID. Space Vizzion (14 Bilder)

Volkswagen stellt mit der Studie ID. Space Vizzion nicht weniger als einen konkreten Ausblick auf die Serienversion eines batterieelektrischen Passats vor.

Dass der ID. Space Vizzion die elektrische Interpretation des Passat-Themas ist, sieht offenbar auch Volkswagen so und nennt ihn im Pressetext den „Variant von morgen“. Die stimmigen Proportionen kaschieren die Außenmaße: Der ID. Space Vizzion ist 4,96 m lang (Vergleichszahlen Passat B8: 4,77 m), 1,9 m breit (1,83 m) und 1,53 m hoch (1,52 m). Mit fast 20 cm mehr Länge ist die Studie so lang wie Kombis vom Schlage BMW 5er Touring (Test), Mercedes E-Klasse T-Modell (Test) oder Volvo V90 (Test). Dass das Kofferraumvolumen mit 586 Litern trotzdem unter dem des heutigen Passat Variant (650 Liter) liegt, ist dem Heckmotor geschuldet: Er baut zwar kompakt, hat aber einen gewissen Raumbedarf.

Die Basisversion hat einen Heckantrieb mit 205 kW Leistung. Das maximale Drehmoment des Elektromotors beträgt 550 Nm. Die Nettokapazität der zwischen den Achsen liegenden Batterie gibt Volkswagen mit 77 kWh an; brutto sind es 82 kWh. VW gehört zu den wenigen Hersteller, die beide Angaben offen kommunizieren – gut so. Die gespeicherte elektrische Energie soll im WLTP für „bis zu“ 590 km reichen. Hier ist wegen der laschen Testvorgaben in der Realität deutlich weniger zu erwarten, was auch der Blick auf den Wert im US-Zyklus EPA andeutet: Dort sind es 483 km (300 Meilen), und auf der Autobahn dürften es bei Richtgeschwindigkeit rund 350 km sein. Mit einem dafür angenommenen Verbrauch von 22 kWh/100 km läge das Auto in einem guten Mittelfeld.

Zusätzlich wird Volkswagen die allradgetriebene Version „4Motion“ auf den Markt bringen. Mit einem zweiten Elektromotor an der Vorderachse ergibt sich eine Systemleistung von 250 kW, die den ID. Space Vizzion in 5,4 Sekunden auf 100 km/h treiben sollen. Mehr als 175 km/h fährt keine der Versionen. Um schnell von einem Ort zum anderen zu kommen ist auch die maximale Ladeleistung mit Gleichstrom wichtig: Volkswagen sagt, dass es bis zu 150 kW sind. In einer runden halben Stunde soll die Batterie auf 80 Prozent geladen sein.

Der ID. Space Vizzion baut auf dem bekannten Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) auf. Volkswagen fährt die Stückzahl hoch, um die Kosten zu senken. Angesichts der Batteriekapazität, die klar unter der 100-kWh-Marke bleibt, könnte der Preis bei etwa 50.000 Euro liegen, also leicht über dem Niveau eines aktuellen Passat Variant GTE. Vielleicht wird das auf die Studie ID. Space Vizzion folgende Serienauto damit zum Vernunft- und nicht zum Luxusauto.

Um eine gute Autobahnreichweite zu erzielen, haben die Entwickler an der Aerodynamik gearbeitet. Der Luftwiderstandsbeiwert cW liegt bei 0,24. Darüber hinaus hat die Studie diverse Durchströmungsöffnungen in der Karosserie: Eine Lücke für den Fahrtwind ist zum Beispiel zwischen den Scheinwerfern und einer Querspange in der vorderen Haube eingebaut. Am Heck sollen Dachkantenspoiler mit beidseitiger Umströmung, Abrisskante und Diffusor für möglichst wenig Verwirbelungen sorgen.