Hyundai Kona Elektro im Test: Bekannte Stärken erhalten

Die zweite Generation des Hyundai Kona Elektro setzt auf bekannte Stärken, ohne jedoch neue hinzuzufügen. Reicht das, um weiterhin erfolgreich zu sein? Ein Test

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Hyundai Kona Elektro

(Bild: Pillau)

Lesezeit: 14 Min.
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Hyundai hat mit dem ersten Kona ordentlich abgeräumt, er war zeitweise als Elektroauto sehr gefragt. Die Gründe sind kein Geheimnis: Die Batterie war mit bis zu 64 kWh für die damaligen Verhältnisse riesig, das Format "kleines SUV" war das, was viele Kunden haben wollten. Der Nachfolger legt bei der Größe deutlich zu, auch die Motorleistung steigt. Im Basismodell hat die Batterie einen deutlich größeren Energiegehalt. Für einen Test stand uns die Version mit großer Batterie zur Verfügung. Was macht der neue Hyundai Kona besser als sein Vorgänger?

Der Kona Jahrgang 2023 wächst erheblich. Der Radstand ist mit 2,66 Metern 6 cm länger als im Vorgänger. Insgesamt misst er mit 4,36 Metern 15 cm mehr. Dieser Zuwachs macht sich in erster Linie auf den Rücksitzen bemerkbar. Zumindest eine Familie mit zwei Kindern im Grundschulalter kommt ordentlich unter. Die Sitze sind vorn wie hinten ausreichend bequem, um auch längere Strecken schmerzfrei hinter sich zu bringen. Konsequent ist der weitgehende Verzicht auf Seitenhalt – die Fahrwerksabstimmung lädt ohnehin nicht dazu ein, den Kona flott zu bewegen. Die Nobel-Ausstattung des Testwagens brachte eine Belüftung für die Vordersitze mit, hinten gibt es zumindest eine Sitzheizung.

Ungewöhnlich ist das Bedienkonzept des neuen Kona, denn Hyundai leistet sich den Luxus zahlreicher Knöpfe, über die sich Funktionen direkt erreichen lassen. Das mag nicht modisch wirken, immerhin liegen tastenarme Armaturenbretter ja im Trend. Es führt aber dazu, dass man schon nach äußerst kurzer Eingewöhnung ohne viel Gefummel auf dem Bildschirm eine ganze Menge bedienen kann. Lenksäulenhebel, die einrasten, kein Touch-Unfug auf dem Lenkrad, dazu ein Bildschirm, der mit kurzen Latenzen überzeugt: Funktional kann man dem Kona in dieser Hinsicht kaum etwas vorwerfen. Angenehm auch, dass Hyundai an große Ablagen gedacht hat und man die in einem aktuellen Neuwagen vermutlich unvermeidlichen Becherhalter einfach wegklappen kann. Das große Head-up-Display liefere reichhaltige, aber leicht zu erfassende Informationen, lobte mein Kollege Florian. Kritisiert hat er mitunter zu spät erfolgte Abbiegehinweise des Navigationssystems. Seltsam auch in diesem Elektroauto aus dem Hyundai-Konzern ist die Idee einer künstklichen, akustischen Untermalung. Der Fahrer kann sich einen virtuellen Verbrenner-Klang einblenden lassen, oder auch die Geräuschkulisse verschiedener Umgebungen wie "lebendiger Wald" oder "Stadt im Morgengrauen". Es mag nicht repräsentativ sein, aber ich kenne niemanden, der etwas davon dauerhaft nutzt.