Plug-In-Hybrid-Fahrbericht: Elektrischer Allrad-Antrieb im Jeep Renegade 4xe

Seite 2: Kein "Einpedal-Fahren" möglich

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Beim Hybrid-Modus, der bei jedem Neustart des Fahrzeugs aktiviert ist, hilft der Verbrennungsmotor bei Bedarf mit, wählt man "Electric", ist der Name Programm und lediglich die Hinterachse aktiv. In "E-Save" wird der Ladezustand der Batterie gehalten oder die Akkus bis zu 80 Prozent gefüllt. Allerdings geht das Abzweigen der Energie dann auch zulasten des Verbrenners.

Die Ingenieure haben den stärkeren Rekuperationsmodus nicht wie gewohnt mit dem Automatikhebel verknüpft, sondern ein extra Bedienfeld installiert. Ungewöhnlich schwach wurde der Grad der Rückgewinnung gewählt und damit ihre Bremswirkung. Das lässt so kein "Einpedal-Fahren" zu, bei dem der Fahrer mit dem Fahrpedal auch bremst, wenn er es über einen bestimmten Weg zurückkommen lässt. Antriebschef Francesco Cimmino erlärt das mit den Worten: "Effizienz widerspricht dem subjektiven Empfinden". Wie beliebt Einpedalfahren mittlerweile ist, hat sich offenbar noch nicht zu ihm herumgesprochen.

Sobald man zu der tief liegenden Fahrprogrammleiste hinuntergreift und den Drehregler auf "Sport" stellt, bekommt der Italo-Jeep Biss. Dann erlaubt die Schlupfregelung dem Heck etwas mehr Freiraum und die Sechsstufen-Wandlerautomatik (einzige Getriebeoption beim PHEV) reagiert auf das Gaspedal spürbar früher und schneller. Der Fahrspaß wird trotz des Mehrgewichts von rund 200 Kilogramm für dei PHEV-Variante aber nicht mit einer beinharten Fahrwerksabstimmung erkauft, der Komfort ist reisetauglich. Zumindest, wenn man sich auf den Sitzen mit wenig Seitenhalt und kurzer Beinauflage über längere Strecken wohl fühlt.

Fahrbericht Jeep Renegade 4xe (13 Bilder)

Das kompakte SUV ist lediglich eine Karosserieversion des Fiat 500X, "ein scheußliches Auto mit einer klaren Zielgruppe: Handtaschenautointeressenten ohne Interesse an guten Fahreigenschaften mit Interesse an der Mode hochhackiger Pupskisten" wie Clemens Gleich in einem "Klartext" schrieb. 

Erwachsene reisen längere Strecken besser zu zweit, denn in der zweiten Reihe des Jeep Renegade geht es deutlich enger zu. Der Kofferraum ist mit 330 bis 1277 Liter kein Raumwunder (es ist zudem noch kleiner als das der Frontantriebsversion mit ihren 351 bis 1297 Litern) und die Höhe der Ladekante ist nichts für Menschen mit einem Rückenleiden.

Die Systemanzeigen vor dem Fahrer, die auf einem Sieben-Zoll-Display dargestellt werden wirken etwas verspielt. Daran gewöhnt man sich nach kurzer Zeit, zumal die wesentlichen Informationen, wie zum Beispiel die Geschwindigkeit, eindeutig sind. Im Auto steuert man die Funktionen mithilfe eines 8,4 Zoll Touchscreens und den dazugehörigen Apps. Die Grafik ist nicht die modernste, aber das Navigationssystem führte uns zuverlässig ans Ziel. Auch Apple CarPlay funktionierte problemlos mit unseren iPhones. Beim Infotainment haben die Italiener nachgebessert. Eine App hilft beim Aufstöbern der Ladepunkte, beim Steuern des Stromflusses in den Akku und hilft beim zeitversetzten Klimatisieren des Fahrzeugs während des Ladevorgangs.

Der Renegade 4xe kostet mindestens 37.237 Euro, der Compass 4xe 41.136. Beide sind in Deutschland ab 21. Juli 2020 bestellbar. Zu den Händlern will Jeep den Renegade im September bringen.

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