Yahoo erläutert seinen Entschädigungsplan für Mitarbeiter

Yahoos Plan für Entschädigungszahlungen für Mitarbeiter greift nicht nur, wenn Microsoft oder eine andere Firma Yahoo übernimmt, sondern auch, wenn sich die Zusammensetzung des Vorstands grundlegend ändert.

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Der Internetdienstleister Yahoo hat in einer FAQ die Mechanismen seines "Change in Control Employee Severance Plans" erläutert, der in Kraft gesetzt wird, wenn sich an der Kontrolle über das Unternehmen etwas ändert. Demnach würden Entschädigungszahlungen für Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen, nicht nur fällig, wenn Microsoft Yahoo übernehmen würde, sondern auch, wenn der Großinvestor Carl Icahn auf der Hauptversammlung am 1. August seine Kandidaten für den Yahoo-Vorstand durchsetzen kann.

Den Entschädigungsplan hatte Yahoo am 12. Februar angenommen, kurz nachdem das Übernahmeangebot von Microsoft bekannt geworden ist. Aufgedeckt wurde er durch Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten im Rahmen einer Aktionärsklage gegen Yahoo. Der Plan greift unter anderem, wenn ein anderes Unternehmen Yahoo übernimmt, wenn Yahoo aufgelöst werden sollte oder wenn die Mitglieder des gegenwärtigen Vorstands künftig nicht mehr die Mehrheit bilden. Falls also fünf oder mehr der von Icahn vorgeschlagenen Kandidaten gewählt würden, ändere sich nach dieser Definition die Kontrolle über Yahoo. Die Mitarbeiter des Unternehmens könnten ab diesem Zeitpunkt zwei Jahre lang den "Severance Plan" beanspruchen.

Yahoo dementiert in der FAQ die Behauptung, der Entschädigungsplan sei eigens zur Abwehr der Übernahmebestrebungen Microsofts ersonnen worden, es handele sich dabei auch nicht um eine "Giftpille". Vielmehr sei er generell entwickelt worden, um wertvolle Mitarbeiter in einer Zeit der Unsicherheit halten zu können. Auch könnten die Kosten für den Plan nicht auf 2,4 Milliarden US-Dollar taxiert werden, wie es Icahn getan habe, da es zu viele derzeit unwägbare Faktoren gebe. Yahoo stellt die Rechnung auf, dass der Entschädigungsplan 845 Millionen US-Dollar kosten würde, wenn 30 Prozent der Mitarbeiter entlassen würden oder "aus gutem Grund" Yahoo verließen.

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(anw)