IDF: Einfaches Übertakten mit den Chipsätzen X38 und P35

Stets auf der Suche nach neuen Zielgruppen hat Intel die Übertakter für sich entdeckt und lockt sie mit Spezialfunktionen.

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Auf dem IDF will Intel nicht nur die Extreme-Gaming-Plattform Skulltrail für finanzstarke PC-Freaks enthüllen, bei der zwei 45-Nanometer-Xeons, übertaktete Fully-Buffered-DIMMs und bis zu vier PCI-Express-2.0-Grafikkarten zusammen rasen, sondern kündigt auch Overclocking-Funktionen für den Brot-und-Butter-Chipsatz P35 sowie den in den nächsten Tagen erwarteten X38 an.

Ähnlich wie es Nvidia mit den Extended Performance Profiles (EPP) für DDR2-SDRAM-DIMMs vorgemacht hat, will Intel nun beim X38 Overclocker-Speichermodule mit DDR3-Chips und XMP (Extreme Memory Profile) unterstützen. Letztlich geht es bei EPP und XMP um Erweiterungen der Spezifikation für das Serial-Presence-Detect- (SPD-)EEPROM, eine Art digitales Datenblatt, das auf jedem JEDEC-konformen DIMM sitzt. Aus diesem Chip liest das Mainboard-BIOS (via SMBus) die Parameter aus, die es zur automatischen Konfiguration des Speichercontrollers und der SDRAM-Chips benötigt.

Das SPD-EEPROM nach JEDEC kann aber für das Übertakten wichtige Informationen nicht aufnehmen, also etwa nicht-JEDEC-konforme Spezifikationen für Latenzzeiten, Taktfrequenzen und Betriebsspannungen. Genau solche Daten stehen nun in den EPP/XMP, weshalb sie Übertakter nicht mehr mühsam und fehlerträchtig von Hand per BIOS-Setup oder Windows-Tuning-Tool eintippen müssen. Ein "leicht bedienbares" Windows-Tuning-Tool – wiederum ein Gegenstück zu einer Nvidia-Idee, nämlich nTune – namens Extreme Tuning Utility will Intel auch gleich mitliefern.

XMP-kompatible Speichermodule haben mehrere der einschlägigen Hersteller von Overclocking-DIMMs angekündigt, also etwa Corsair, OCZ oder Super Talent. Mehr oder weniger offizielle Ankündigungen von X38-Mainboards gibt es auch schon, Boards von Asus, Gigabyte oder MSI sind bereits in Händlerlisten aufgetaucht. Bei einigen Boards fallen die großen Chipsatz-Kupferkühler ins Auge – und die sind anscheinend auch nötig: Schon im Leerlauf schluckt der X38 bis zu 13,4 Watt, unter Volllast sollen es bis zu 36,5 Watt TDP sein – offenbar fordern die schnellen PCI-Express-2.0-Transfers ihren Energie-Tribut, denn der P35 beispielsweise soll sich mit rund 6 bis 16 Watt begnügen. PCIe-2.0-Grafikkarten "von führenden Herstellern" hat Intel noch für das vierte Quartal 2007 versprochen.

Zum IDF Fall 2007 siehe auch: