Honda CB 1000 GT: Eilzustellung

Die CB 1000 GT ist ein gelungenes Crossover-Bike, befeuert von einem ehemaligen Superbike-Motor mit 150 PS, relativ langen Federwegen und semi-aktivem Fahrwerk.

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Honda CB 1000 GT

(Bild: Honda)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

Honda präsentiert auf der Eicma in Mailand mit der CB 1000 GT ein neues Crossover-Bike, für Fahrer, die gerne zügig unterwegs sind, aber während der Tour nicht auf Komfort verzichten wollen. Sie basiert technisch auf der vergangenes Jahr vorgestellten CB 1000 Hornet und übernimmt auch deren Reihenvierzylindermotor, der wiederum vom Superbike Fireblade des Modelljahrs 2017 abgeleitet wurde. In der CB 1000 GT ist die Höchstleistung ganz leicht zurückgenommen, sie liefert 150 PS bei 11.000/min (Hornet: 152 PS bei 11.000 U/min) und 102 Nm bei 8750/min (Hornet: 104 Nm bei 9000/min).

Spannende Motorräder

Honda spricht von einer linearen Leistungskurve mit dem Fokus auf einen kräftigen Drehmomentanstieg im mittleren Drehzahlbereich – was sich eigentlich logisch ausschließt. Bei unserem Test der CB 1000 Hornet im Sommer, gab sich der Motor im Drehzahlkeller eher verhalten und hatte bei 5000 Touren sogar einen minimalen Hänger, bevor er dann vehement losstürmte. Er konnte seine Superbike-Gene nicht leugnen.

Die Gänge zwei bis fünf sind bei der CB 1000 GT kürzer übersetzt für eine bessere Beschleunigung, während Stufe sechs länger ist für ein geringeres Drehzahlniveau auf der Autobahn. Eine Anti-Hopping-Kupplung unterbindet Schläge auf das Hinterrad beim schnellen Runterschalten, zudem kommt die CB 1000 GT serienmäßig mit einem Quickshifter. In Sachen elektronische Assistenzsysteme geizt Honda nicht, sie hat die vier vorinstallierten Fahrmodi Standard, Sport, Rain, Tour und einen frei konfigurierbaren User-Modus. Sie verfügt über eine Sechs-Achsen-IMU, die Kurven-ABS und schräglagensensible Schlupfregelung ermöglicht.

Honda CB 1000 GT (6 Bilder)

Honda präsentiert auf Basis der CB 1000 Hornet ein Crossover-Bike mit der Bezeichnung CB 1000 GT. (Bild:

Honda

)

Entstanden ist die CB 1000 GT als Zusammenarbeit der Honda-Design-Studios in Italien und Japan, um vor allem den europäischen Geschmack zu treffen. Ihr Auftreten unterscheidet sich signifikant von dem Naked Bike Hornet, die GT hat eine Halbschalenverkleidung, deren Seitenteile auffallend spitz nach vorn auslaufen. Der eher flach stehende Windschild ist in der Höhe per Hand fünffach einstellbar. Der Fahrersitz weist eine deutliche Kuhle auf, während der Soziussitz recht hochragt, die Bewegungsmöglichkeit für den Pilot ist damit eingeschränkt. Zwei massive Haltegriffe hat Honda für den Passagier montiert. Der auffällig große Endschalldämpfer findet sich auch an der Hornet.

Die CB 1000 GT trägt auch deren Stahlrahmen samt angeschweißtem Heck, steht jedoch gemäß des Crossover-Konzepts auf längeren Federwegen, vorn sind es 130 und hinten 144 mm. Das hebt die Sitzhöhe für den Fahrer auf 825 mm an. Die Aluminiumschwinge, die Gussfelgen und die Bereifung der Dimension 120/70-17 und 180/55-17 sind jedoch identisch.

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Der Radstand verlängerte sich im Vergleich zur Hornet um einen Zentimeter auf 1465 mm und der Nachlauf um acht auf 106 mm. Im Gegensatz zum Naked Bike verfügt die GT aber über ein semi-aktives Fahrwerk von Showa, was dem Komfort zugutekommt, allerdings auch den Preis nach oben treibt.

Verzögert wird die CB 1000 GT mittels radial montierter Nissin-Vierkolbenbremssätteln mit 310 mm großen Bremsscheiben am Vorderrad, hinten ist es ein Einkolben-Bremssattel mit 240-mm-Scheibe. LEDs in allen Lichtquellen sind Standard bei der GT, das fünf Zoll große TFT-Display und die Betätigung über einen etwas klein geratenen Joystick am linken Lenkerende stammen von der Hornet. Den Tank hat Honda jedoch auf 21 Liter vergrößert, um die Reichweite zu verlängern, laut Hersteller sind es 340 km. Die Maßnahme treibt zwar auch das Leergewicht auf 229 kg hoch, was aber für ein Crossover-Modell nicht viel ist und in Anbetracht von 150 PS kein spürbares Problem für den Motor darstellen sollte.

Honda CB 1000 GT Details (8 Bilder)

Das fĂĽnf Zoll groĂźe TFT-Display ist bereits aus der Hornet bekannt und kann per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden. (Bild:

Honda

)

Überraschend ist, dass Honda die CB 1000 GT bei 200 km/h elektronisch abregelt. Die Konkurrenz hat da weniger Hemmungen, die BMW S 1000 XR zum Beispiel rennt über 250 km/h.

Auch dass ihr Standgeräusch 97 dB(A) beträgt und die GT damit nicht in Tirol fahren darf, ist für die sonst sehr umsichtige Marke Honda ungewöhnlich. Dafür zeigt sich der Hersteller bei der Grundausstattung generös, mit Hauptständer, Griffheizung, Tempomat, Keyless-entry, Bluetooth-Konnektivität zum Smartphone, Handprotektoren und zwei Koffern mit 37 und 28 Litern Volumen.

Honda hält für die GT im Zubehör noch reichlich Extras bereit, neben vielen Einzelposten gibt es die drei Pakete Urban, Komfort und Sport. Wieviel die CB 1000 GT kosten wird, hat Honda noch nicht verraten. In dem Punkt dürfte es spannend werden, denn die Konkurrenz langt bei seinen Crossover-Bikes preislich ordentlich hin, Honda ruft aber für sein Naked Bike CB 1000 Hornet nur 10.729 Euro inklusive Nebenkosten ab.

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Auch wenn bei der GT noch ein semi-aktives Fahrwerk, Koffer und diverse andere Details dazukommen, könnte Honda sein neues Crossover-Bike für einen Kampfpreis aufstellen.