Gespräche zwischen Telekom und ver.di über Konzernumbau stocken

Sollte keine Einigung mit ver.di erzielt werden, hat Telekom-Finanz- und Personalvorstand Karl-Gerhard Eick einen Alleingang der Telekom nicht ausgeschlossen.

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  • dpa

Die Verhandlungen zwischen der Deutschen Telekom und ver.di über die geplante Auslagerung von 50.000 Mitarbeitern sind ins Stocken geraten. Die Gespräche seien auf den heutigen Mittwoch vertagt worden, sagte ein Gewerkschaftssprecher. Bislang habe es in der zweiten Verhandlungsrunde keine Bewegung gegeben. Während ver.di über einen Schutz der Mitarbeiterkonditionen bei der geplanten Auslagerung reden wolle, lehnten die Vertreter der Telekom dies ab. "Die Gespräche gestalten sich schwierig", sagte der ver.di-Sprecher.

Wenn in der zweiten Verhandlungsrunde keine Einigung erzielt wird, sind für die kommende Woche erneut Treffen angesetzt. In den Mittelpunkt der zweiten Verhandlungsrunde stellte der Bonner Konzern eine Absenkung der Löhne für Berufsanfänger bei der geplanten Geschäftseinheit T-Service auf 20.000 Euro im Jahr. Bislang liegen diese bei 30.000 bis 34.000 Euro.

Ver.di bezeichnet die geplante Lohnkürzung bei Berufseinsteigern als "nicht akzeptabel". In Magdeburg demonstrierten rund 300 Telekom-Beschäftigte gegen die Sparpläne des Konzerns. Die Telekom will mit der Auslagerung der Mitarbeiter in eigene Gesellschaften unter dem Namen T-Service die Kosten senken und die Servicequalität verbessern. Geplant sind neben Einschnitten bei den Löhnen eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von derzeit 34 Stunden auf mindestens 38 Stunden.

Die Gewerkschaft lehnt die Pläne ab und droht mit Streik. Die Vorbereitungen dafür sind nach Angaben der Gewerkschaft bereits angelaufen. Nach Angaben von Karl-Gerhard Eick, Finanz- und Personalvorstand der Telekom, sollen die Verhandlungen im April abgeschlossen werden, damit T-Service zum 1. Juli starten kann.

Sollte keine Einigung mit ver.di erzielt werden, hat Eick einen Alleingang der Telekom nicht ausgeschlossen. T-Service würde dann ohne die Zustimmung der Arbeitnehmer gegründet. Ein Telekom-Sprecher beteuerte, dass der Konzern optimistisch in die Verhandlungen gehe. Das Vorgehen begründete Eick mit der wirtschaftlich schwierigen Lage des Unternehmens. In vielen Bereichen seien die Kosten der Telekom deutlich höher als bei der Konkurrenz, die mit günstigen Preisen dem Marktführer Kunden abnimmt.

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(dpa) / (jk)