Elektronische Gesundheitskarte: Im Plan voran
Auf der Großbaustelle "Elektronische Gesundheitskarte Deutschland" würden die Arbeiten nach Plan verlaufen, hieß es auf dem "Forum Public Sector" des Bitkom; mit dem 1. Januar 2008 könne die bundesweite Einführung der Karten beginnen.
Auf der Großbaustelle "Elektronische Gesundheitskarte Deutschland" verlaufen die Arbeiten nach Plan, erklärte Martin Praetorius, Vorsitzender des Arbeitskreises eHealth auf dem "Forum Public Sector" des IT-Branchenverbandes Bitkom in Berlin. Gegenwärtig laufe die europaweite Ausschreibung der benötigten Kompnenten. 07/06 werde der "10.000er Test" in den Modellregionen mit simulierten Daten gestartet, 06/07 werde der "100.000er Text" mit echten Patientendaten folgen. Mit dem 1. Januar 2008 könne dann die bundesweite Einführung der Karten beginnen.
Dirk Drees von der Geschäftsführung der zuständigen Gesundheitskarten-Projektgesellschaft Gematik hatte auf der Tagung zuvor die einzelnen Schritte bis zum großen Feldtest erläutert. Drees zufolge gibt es zunächst einen Komponententest, dann einen Integrationstest dieser Komponenten, gefolgt von einem großen Hackertest, ehe die ersten 10.000 Gesundheitskarten ausgegeben werden. Bei allen Tests werde nicht nur das Zusammenspiel der Systeme geprüft, sondern auch der Offline-Ernstfall durchgespielt, wenn das Netz einmal zusammengebrochen sein sollte. Nach der Auswertung des 10.000er Test unter der Meilenstein-Bezeichnung "lessons learned" wird Drees zufolge die Hardware endgültig festgelegt, denn danach sollen im 100.000er Test nur noch Software-Updates erlaubt sein: "Die Gematik hat darauf hinzuwirken, dass nach der dritten Stufe dieser Tests die dezentralen Komponenten nicht mehr ausgetauscht werden können oder sonst zu verändern sind", erklärte Drees. Schließlich sei es Ärzten wie Apothekern nicht zuzumuten, laufend Hardware auszutauschen.
Dass unter den bisher angeschrieben Ärzten in den Modellregionen für den 10.000er Test nicht unbedingt Zuversicht herrscht, war auf der Bitkom-Tagung kein Thema. Auch über den Hackertest, der im Labor wie in den Modellregionen von den "besten europäischen Hackern" durchgeführt werden soll, gab es auf der Veranstaltung keine weiteren Informationen. Im nächsten Schritt sollen die Lieferanten von Karten-Terminals, VPN-Routern, SmartCards usw. genannt werden, die aus der europaweiten Ausschreibung in die engere Wahl kommen.
Zur elektronischen Gesundheitskarte und der Reform des Gesundheitswesens siehe auch:
- Testregionen sind offiziell
- 22C3: Mehrklassengesellschaft durch Gesundheitskarte
- Kein Mangel an Modellregionen für die elektronische Gesundheitskarte
- Karten-Spezifikationen vollständig veröffentlicht
- Alle österreichischen Gesundheitskarten sind verteilt
- Medica: Rundumversorgt dank Bodynet
- Medica: Vom Heilberufsausweis zur Gesundheitskarte
- Testmaßnahmen in Kraft getreten
- eHealth: Big Business in den Startlöchern
- Kompetente Nutzer braucht das Land
- Die Mühe der Ebenen
- Regierung drängt auf zügige Einführung
- Elektronische Gesundheitskarte: Entschleunigung oder Beschleunigung?
- Österreichs Rechnungshof kritisiert Gesundheitskarte e-card
- Ist das Foto notwendig?
- Biosig 2005: Vom Ohr zum Herz
- Weiterer Aufschub durch Bundestagswahl
- Elektronische Gesundheitskarte: 2006, 2008, 2010
- Schaar: Gesundheitskarte frühestens in 5 Jahren voll funktionsfähig
- Elektronische Gesundheitskarte auch in der Schweiz
- MedCAST: Nach der Gesundheitskarte ist vor der Gesundheitsakte
- Österreichische Gesundheitskarte verletzt den Datenschutz von Arbeitslosen
- Österreich beginnt mit der Auslieferung der e-card
- Vom Testlabor zur Testregion
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- Gematik sieht technische Mängel
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- Deutsche und österreichische Gesundheitskarte im Vergleich
- Die Gesundheitskarte als Universal-ID
- Elektronische Gesundheitskarten auf dem Weg
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- Im Auge des Sturms
- Risikopatient, Die Gesundheitskarte, ein gigantisches IT-Projekt -- wird es zur "Maut II"?, c't 15/04, S. 94
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- Elektronische Gesundheitskarte soll eine Milliarde einsparen
(Detlef Borchers) / (jk)