Ver.di fordert Runden Tisch für Rettung der Callcenter-Beschäftigten
Als Vermittler zwischen der Telekom und den betroffenen Mitarbeitern schlägt ver.di Ministerpräsident Günther Oettinger vor.
Die Gewerkschaft ver.di fordert einen Runden Tisch zur Rettung der Arbeitsplätze von Callcenter-Beschäftigten im Südwesten. Als Vermittler zwischen der Telekom und den betroffenen Mitarbeitern schlägt ver.di Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) vor, wie aus einem der dpa vorliegenden Brief hervorgeht. Für die Beschäftigten sollen die Oberbürgermeister der sechs von der Schließung bedrohten Standorte an dem Spitzengespräch teilnehmen.
Betroffen von den Plänen der Telekom sind rund 1500 Beschäftigte in Mannheim, Heilbronn, Ulm, Konstanz, Freiburg und Karlsruhe. In den vergangenen Tagen waren bereits mehrere hundert Mitarbeiter der Callcenter gegen die Streichpläne des Unternehmen auf die Straße gegangen. Die Telekom will die Arbeitsplätze nicht abbauen, sondern auf andere Standorte verlagern. Das lehnen vor allem viele Teilzeitbeschäftigte als unzumutbar ab.
In Konstanz ist ein Brandanschlag auf ein Gebäude der Telekom glimpflich verlaufen, der möglicherweise in Zusammenhang mit den Streichungsplänen steht. Es sei eine Glasflasche mit einer brennenden Flüssigkeit gegen ein Fenster geworfen worden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei heute mit. Verletzt wurde niemand. Der oder die Täter hätten zunächst eine Fensterscheibe mit einem Stein eingeworfen. Ein weiterer Stein prallte an der zweiten Scheibe des doppelt verglasten Fensters ab, sodass der Molotow-Cocktail nicht direkt ins Gebäude fiel. Das Fenster stand sofort in Flammen. Das Feuer erlosch von selbst, als die Flüssigkeit verbrannt war.
Auf einer Plakatsäule gegenüber dem Telekom-Technikgebäude stand: "Unsere Antwort auf eure Politik". Konstanz gehört zu den Standorten, an denen die Telekom Callcenter schließen will. 180 Arbeitsplätze stehen in der Bodenseestadt auf dem Spiel. Zeugen wollen nach dem Anschlag zwei junge Männer flüchten gesehen haben. Einer von ihnen soll mit einem Fahrrad weggefahren sein. Den Sachschaden bezifferte die Polizei auf rund 1000 Euro.
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(dpa) / (anw)