Raw-Konverter im Vergleich

Raw-Dateien müssen digital entwickelt werden. Wir haben untersucht, wie gut die wichtigsten kommerziellen Raw-Konverter diese Aufgabe meistern.

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Lesezeit: 50 Min.
Von
  • Ralph Altmann
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Raw-Konverter sind heute mehr als nur einfache Entwicklungsmaschinen. Es sind meist vollwertige Bildbearbeitungsprogramme mit vielen Optionen für die Tonwert- und Farbkorrektur, mit selektiv arbeitenden Retuschewerkzeugen und Filtereffekten. Hier finden sich die Innovationen, während sich bei Photoshop und Co zumindest an den Standard- Bildbearbeitungswerkzeugen seit Jahren nicht viel tut. Die meisten Raw-Konverter nutzen für die Konvertierung lokale HDR-Techniken für die Tiefenaufhellung und die Verstärkung von Detailzeichnung. Das ist auch nötig, denn Raw-Dateien aus guten Kameras können 10 und mehr Belichtungsstufen (EV) Dynamikumfang haben. Das kann kein Monitor darstellen, vom Druck ganz zu schweigen. Zudem sind die HDR-Techniken inzwischen so gut, dass es weder Artefakte noch den gefürchteten HDR-Look gibt.

Ein wichtiger Vorteil der Raw-Konverter ist die nicht-destruktive Bearbeitung: Alle Schritte können jederzeit verändert oder rückgängig gemacht werden. Das Entfernen von Störungen wie chromatischer Aberration und Rauschen gelingt sowieso besser, wenn man es gleich auf der Raw-Ebene macht. Mit dem passenden Konverter brauchen Sie vielleicht gar kein Bildbearbeitungsprogramm mehr. Zumindest dann, wenn Sie auf Bildmontagen und Ebenen verzichten können. Wir testen und vergleichen fünf kommerzielle Programme auf Herz und Nieren: ACDSee Pro, After Shot Pro, Capture One, DxO Optics Pro und Lightroom. Kriterien sind die Vielfalt und Freiheit an Bearbeitungsmöglichkeiten und die Bildqualität anhand von schwierigen Fotos. Außerdem untersuchen wir, wie gut oder schlecht die proprietären Raw-Konverter eines Kameraherstellers - hier am Beispiel von Nikon Capture NX2 und dem Nachfolger NX-D- im Vergleich mit den Allround-Konvertern abschneiden.

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Um die Qualität der Raw-Entwicklung und Weiterverarbeitung nicht nur visuell beurteilen zu müssen, haben wir drei Raw-Formate gehackt und mit eigenen Bildinhalten beschrieben. Unseres Wissens ist c’t Digitale Fotografie damit das erste Fotomagazin, das einen derartigen Test entwickelt hat. So ist es möglich, objektive Aussagen zur Qualität von Demosaicing und Interpolation und zu den Wirkungen der einzelnen Werkzeuge zu treffen und dort, wo es sinnvoll ist, in Kurvenform darzustellen. Letztlich geht es natürlich immer um die Qualität der entwickelten realen Fotos.