Chipkrisenmanagement für Bastler: Auswege und Alternativen

Die Chipkrise macht auch vor bei Makern beliebten Bausteinen nicht halt. Wir zeigen Auswege und Alternativen.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
,
Lesezeit: 18 Min.
Von
  • Carsten Meyer
Inhaltsverzeichnis

Auch bei den Makern kam die Chipkrise an: Zuerst waren es nur die neuen Raspi-Kleinstrechner, die plötzlich in Gold aufgewogen wurden, inzwischen sind aber auch etliche andere Entwicklungssysteme und Mainstream-Mikrocontroller betroffen; oft fehlen neben dem Controller auch noch Peripherie- und Flash-Speicherbausteine oder simple Schaltspannungsregler.

Mehr zu: Make-Projekte

Mal eben die Kleinserie vom Jahr 2021 nochmal auflegen – das war einmal. Wer Glück hat, muss nur seine Platine auf gerade zur Verfügung stehende Chip-Gehäusebauformen anpassen und kann vielleicht beim Flash-Speicher oder bei der Stromversorgung auf andere Hersteller ausweichen. Die Firmware-Anpassung ist dann keine große Sache; möglicherweise verlangt das neue NOR-Flash oder der andere Sensor nur eine geänderte Initialisierungs- oder Befehlssequenz, und schon spielt es wieder.

Auf diese Ideen sind Zulieferer und Geräte-Hersteller indes auch gekommen, und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Lager der großen Distributoren auch bei den sonst weniger gefragten Bausteinen leergefegt wurden. So waren gegen Ende der zweiten Hälfte des Jahres 2022 von den rund 3200 verschiedenen Controllern der im Automotive-Bereich beliebten STM32-Serie noch genau 17 "Mauerblümchen" lieferbar. Nicht sehr viel besser sieht es bei den PICs und AVRs von Microchip aus; auch bei diesem Hersteller fragt man sich, ob nicht die überbordende Typenvielfalt (hier mal ein Timer mehr, dort ein paar EEPROM-Bytes weniger) die Liefersituation wie ein dicker Klotz am Bein behindert.