Revolution von oben: Honda CMX 1100 Rebel

Seite 2: Nur 700 Millimeter Sitzhöhe

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Eine titanoxidbeschichtete Telegabel führt das 18-Zoll-Vorderrad, hinten setzt Honda auf eine Schwinge und klassische Feder-Dämpferbeine. Am Fahrwerk ist nur die Federvorspannung einstellbar. Der Fahrersitz befindet sich in 700 Millimeter Höhe, darunter versteckt sich ein Staufach von immerhin drei Liter Volumen und einer USB-Ladebuchse. Honda positionierte die Fußrasten nicht zu weit vorne, was einen entspannten Kniewinkel ermöglicht, aber dem Fahrer noch eine gewisse Beweglichkeit einräumt. Der Soziussitz ist winzig und nicht wirklich tourentauglich, dafür kann er aber mit wenigen Handgriffen abgenommen werden, um das Heck optisch "clean" zu machen.

Honda CMX 1100 Rebel Teil 2 (4 Bilder)

Der bewährte Zweizylinder stammt von der Africa Twin. Dieser hier ist mit dem optionalen Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet.

Im Cockpit informiert ein rundes LCD-Instrument den Fahrer. Natürlich stecken auch in der CMX 1100 Rebel elektronische Assistenzsysteme. Drei voreingestellte Fahrmodi und ein anpassbarer User-Modus können über eine Schaltereinheit auf der linken Lenkerseite gewählt werden. Außerdem lässt sich eine Drehmomentregelung (HSTC) in drei Stufen einstellen, eine Wheelie-Control aktivieren und sogar ein Tempomat ist serienmäßig.

Der breite Lenker fällt für einen Bobber eher flach aus, erleichtert dem Fahrer aber das Einlenken. Allerdings sind die Schräglagen der CMX 1100 Rebel auf 35 Grad beschränkt, bevor sie knirschend aufsetzt. Chrom sucht man an der Rebel vergeblich, nicht einmal der Lampentopf bekam einen verchromten Ring. Honda gibt als Leergewicht 223 Kilogramm an, was für einen Bobber ziemlich leicht wäre. Die Fahrwerksgeometrie bietet mit einem Radstand von 1520 Millimetern, einem eher flachen Lenkkopfwinkel von 60 Grad und einem Nachlauf von 110 Millimetern das klassenübliche Layout: Bobber sind traditionell auf Geradeauslauf und nicht auf Handlichkeit ausgelegt.

Honda verlangt für die CMX 1100 Rebel für 10.016 Euro, inklusive aktuell noch 16 Prozent Mehrwertsteuer. Es gibt sie in den beiden Lackierungen Gunmetal Black Metallic und Bordeaux Red Metallic. Mit dem auf Wunsch erhältlichen Doppelkupplungsgetriebe (DCT) kann der Fahrer das Schalten entweder dem Computer überlassen oder er schaltet selber mittels zweier Wippen am Lenker. Das DCT funktioniert im Motor der Africa Twin vorzüglich, allerdings steigt das Gewicht der CMX 1100 Rebel durch das DCT um zehn Kilogramm und der Preis auf 10.991 Euro. Im Zubehör gibt es eine Reihe von Extras zur Individualisierung der Honda, wie etwa Sitzbänke, Gepäckträger, Satteltaschen oder eine Sozius-Rückenlehne.

Honda hofft mit der CMX 1100 Rebel an den Erfolg seiner CMX 500 Rebel anknüpfen zu können. Allerdings kostet die kleine Rebellin auch nur rund 6000 Euro, was sie in der Einsteigerklasse bis 48 PS attraktiv macht. Ob die CMX 1100 Rebel für über zehntausend Euro auch zum Bestseller wird, muss der Käufer ab nächstem Frühjahr entscheiden, denn sie muss gegen die etablierte Indian Scout Bobber antreten, die zwar teurer ist, mit ihrem V-Motor aber näher am Urbild einer Bobber ist. Man sollte sich aber auch die Triumph Bonneville Bobber (Test) mit ihrem 1200er Paralleltwin ansehen. Eine Alternative sowohl für die Honda CMX 500 als auch für die CMX 1100 Rebel könnte aber auch die mit einem 650er Paralleltwin und 61 PS grundsätzlich ähnlich aufgebaute Kawasaki Vulkan S (Test) ab 7650 Euro sein.

(fpi)