Bericht: Fachkräfte-Mangel kostet jährlich 20 Milliarden Euro

Im Jahr 2014 könnten in Deutschland 95.000 Ingenieure und 135.000 Naturwissenschaftler fehlen, geht laut "Süddeutscher Zeitung" aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft hervor.

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Eine von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos in Auftrag gegebene Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft bringt weitere Argumente in die Diskussion um den Fachkräftemangel in Deutschland. Aus dieser geht laut Süddeutscher Zeitung hervor, dass 2014 bis zu 95.000 Ingenieure und 135.000 Naturwissenschaftler fehlen könnten. Der Mangel an Fachkräften koste Deutschland 2007 mehr als 20 Milliarden Euro. Die Bundesregierung will demnach auf ihrer Kabinettsklausur Ende der Woche erstmals über das Problem beraten.

"Der aus den nicht besetzbaren Stellen resultierende Wertschöpfungsverlust liegt nach vorläufigen Berechnungen im zweistelligen Milliardenbereich. Dieser könnte bis zu ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen", heißt es in einem Papier, das der Zeitung nach eigenen Angaben vorliegt. Ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes würde 2007 mehr als 20 Milliarden Euro entsprechen.

Die Engpässe beträfen vor allem jene Branchen, "die für die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands am wichtigsten sind". Das seien der Maschinenbau, die Metall- und Elektroindustrie, der Fahrzeugbau und unternehmensnahe Dienstleistungen. Bei den Hochqualifizierten fehle es vor allem an Nachwuchs bei Technikern und Meistern sowie in den akademischen Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In den Geistes-, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften gebe es hingegen keine akuten Engpässe.

Glos schließe sich aber nicht den Forderungen von Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) an, die Hürden für ausländische Fachkräfte zu senken. Ihm erscheine lediglich "eine partielle Öffnung" des Arbeitsmarktes für bestimmte Fachrichtungen denkbar. Allenfalls für ausländische Absolventen deutscher Universitäten könnten zudem die Hürden zur Annahme eines Jobs gesenkt werden.

Zu den gegenwärtigen Klagen vieler Branchen und besonders der IT-Firmen über angeblichen Facharbeitermangel siehe auch den Hintergrundbericht in c't:

  • Gefühlter Mangel, Wie viele Informatiker braucht die Wirtschaft?, c't 16/07, S. 78

Zu dem Thema siehe auch: