Auto-Neuheiten 2023: Was die Hersteller planen

Seite 2: Automobile Neuheiten 2023

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Seit einiger Zeit gibt es Studien, die grob das Design des nächsten Mazda 6 zeigen sollen. In der zweiten Jahreshälfte dürfte es so weit sein, denn ein Wechsel wäre eigentlich fällig. Limousine und Kombi sind seit 2012 auf dem Markt und haben sich gemessen daran optisch erstaunlich gut gehalten. Doch technisch wird es Zeit, denn die aktuelle Plattform bietet keine Möglichkeit einer Elektrifizierung der Antriebe. Und diesem Trend kann sich auch Mazda nicht entziehen.

Dabei ist Mazda im Bereich Motoren in den vergangenen Jahren immer wieder mit ungewöhnlichen Lösungen aufgefallen. Ein Benziner, der zum Teil über Kompression sein Gemisch entzündet, hat aktuell in Serie nur Mazda anzubieten. Der CX-60 kam 2022 mit einem Plug-in-Hybrid auf den Markt, 2023 folgen Diesel und Benziner als Reihensechszylinder.

(Bild: Kia)

Kia wird in diesem Jahr die Palette der Elektroautos mit dem EV9 nach oben abrunden. Wohin es dabei tendenziell geht, zeigte die Marke auf der AutoMobility LA 2021. Das E-SUV wird deutlich größer als der rund 4,7 m lange EV6, auch technisch wird sich hier zumindest in einem Punkt etwas tun: So bleibt es zwar bei der bekannten 800-Volt-Spannungsebene, doch beim Energiegehalt wird Kia nachlegen. Noch gibt es dazu keine Zahlen, zu rechnen ist mit wenigstens rund 90 kWh. Kia verspricht eine Reichweite von 500 km, die Motoren sollen zusammen rund 440 kW leisten. Auf den Markt soll das SUV in der zweiten Jahreshälfte kommen, wobei noch unsicher ist, ob die europäischen Kunden schon zum Start der Baureihe bestellen können.

(Bild: Audi)

Audi hat sich im vergangenen Jahr erstaunlich wacker geschlagen, obwohl Volumenmodelle wie A4 und Q5 schon ein beträchtliches Alter erreicht haben, denn die zurückliegenden Überarbeitungen und Modellwechsel haben beide nicht tiefgreifend verändert. Den Anfang macht der neue A4, der dann erstmals auch als Plug-in-Hybrid zu haben sein wird. Gerechnet werden darf vor allem mit einem grundlegenden Wandel beim Design.

Der für den Weltmarkt wichtigere Q5 dürfte 2023 zumindest noch vorgestellt werden, der Verkauf startet vermutlich erst 2024. Einen PHEV gibt es schon im aktuellen Modell, im Nachfolger wird dieses Angebot ausgebaut. A4 und Q5 werden zu den letzten neuen Audi-Modellen gehören, die es noch mit Verbrennungsmotoren geben wird.

(Bild: Opel)

Opel gehört zu den wenigen Marken, die kleine Elektroautos im Sortiment haben – und ist damit ziemlich erfolgreich. In einigen Monaten war der Corsa-e das in Deutschland meistverkaufte Elektroauto. Der Mokka verkauft sich ebenfalls sehr gut, und auch hier hat der E-Antrieb an diesem Erfolg seinen Anteil. 2023 werden beide überarbeitet. Technisch sind Details des Facelifts schon bekannt: Die Batterie in den E-Versionen wächst auf 51 kWh, die Reichweite im WLTP steigt durch einen deutlich gesenkten Verbrauch. Der dürfte nur zum Teil auf den weiterentwickelten E-Motor zurückgehen. Im WLTP wird beim Verbrauch auch der Ladeverlust mit erfasst. Denkbar ist also, dass Opel die Ladeverluste reduziert hat und auf diesem Weg die Verbrauchsangabe im Zyklus senkt.

Wir rechnen damit, dass der Corsa eine Front im Look des Mokka bekommt. Im Innenraum dürfte das mickrige Sieben-Zoll-Display als Kombiinstrument weichen und die Unterhaltungselektronik intuitiver zu bedienen sein. Vorgestellt werden die überarbeiteten Fassungen von Corsa und Mokka im Frühjahr.

Mitte des Jahres startet dann der Astra mit Elektromotor als fünftürige Limousine, der Kombi folgt gegen Jahresende. Die Eckdaten sind schon bekannt: Der Motor leistet 115 kW, die Batterie hat einen Energiegehalt von 54 kWh. Das ist in diesem Umfeld schmal dimensioniert. Es ist also durchaus möglich, dass Opel in diesem Punkt noch nachlegt, was aber keineswegs in diesem Jahr erfolgen wird. Noch nicht verraten wurde bislang der Preis – wir rechnen mit einem Basispreis deutlich unterhalb des VW ID.3.

(Bild: Volvo)

Bei Volvo stehen dieses Jahr zwei Premieren an: Im Frühjahr soll der EX30 vorgestellt werden, der künftig als Einstieg in die Welt der Elektroautos von Volvo dient. Kleiner war Volvo lange nicht mehr, denn mit rund 4,2 m wird der EX30 etwa so lang wie ein Renault Megane Electric. Technische Daten nennt Volvo noch nicht, doch da sich die Marke nicht an einem Kampf um das günstigste E-Auto beteiligen wird, rechnen wir mit eher großzügig eingeschenkten Werten: Batterie ab 60 kWh aufwärts, Motorleistung bei wenigstens 130 kW im Basismodell. Finanziell könnte der Smart #1 eine grobe Orientierung liefern, der ab rund 41.490 Euro zu haben ist.

Eine ganz andere Klientel bedient der im November 2022 erstmals gezeigte EX90. Er soll Kunden überzeugen, die bislang zum XC90 griffen. Die Batterie bietet hier 111 kWh, je nach Ausführung leistet der Antrieb 300 oder 380 kW. Vorbereitet ist der EX90 auf hochautomatisiertes Fahren, zudem wird er einer der Ersten sein, die Google Maps HD nutzen können. Inklusive einer wahrlich fülligen Serienausstattung kostet das E-SUV mindestens 105.550 Euro. Schwacher Trost: Selbst mit allen lieferbaren Extras wird dieses Elektroauto nicht mehr viel teurer, denn im Basispreis ist fast alles Erdenkliche enthalten.

Auf gleicher Basis baut der Polestar 3 auf. Auch er ist ein fülliges E-SUV, das mit 360 und 380 kW angeboten werden soll. Erstaunlicherweise liegen die Preise leicht unter dem Niveau des Volvo EX90, das am wenigsten kostspielige Modell soll ab 88.600 Euro verkauft werden – knapp 17.000 Euro sind auch in dieser Klasse ein ordentlicher Batzen. Hochautomatisiertes Fahren und Google Maps HD wird auch im Polestar 3 zu haben sein.

Überarbeitet wird in diesem Jahr der Volvo XC40, wobei das technische Update bei den Elektroautos schon im Dezember 2022 vollzogen wurde. Das hat es im Detail durchaus in sich, denn Volvo hat die einmotorige Version von Front- auf Heckantrieb umgestellt, zusätzlich gibt es noch eine Version mit einem Motor, die minimal mehr Leistung und Reichweite bietet.

(Bild: Ford)

Die Wiederbelebung eines legendären Namens für ein neues Geländefahrzeug weckt große Erwartungen. In der Tat handelt es sich nicht um ein weichgespültes SUV-Modell, sondern um einen Offroader mit Leiterrahmen, langem und kurzem Radstand und ernsthaft hineinkonstruierter Geländefähigkeit, wie man sie eigentlich nur noch in den USA, Alaska oder gewissen Entwicklungsländern einsetzen kann. Das war so zuletzt die Domäne des Jeep Wrangler. Wirkliche Konkurrenz bietet der Bronco dem ansonsten vergleichbaren Wrangler mangels Achsbeweglichkeit nicht, da bleibt der Jeep dem Ford, der mit vorderer Einzelradaufhängung antritt, überlegen. Wenn auch nur leicht.

Dennoch will Ford den Bronco nun auch in Deutschland vermarkten. Hier zunächst mit einem 2,7-Liter-V6-Ottomotor mit 246 kW Leistung und 563 Nm Drehmoment, der bekannten 10-Stufen-Wandlerautomatik oder einem 2,3 Liter messenden Vierzylinder mit 198 kW, 315 Nm und 7-Stufen-Wandlerautomat, beide mit einer richtig kurzen Geländestufe. Klar, dass er auf Wunsch auch mit Differenzialsperren ausgerüstet wird. Bereits in Grundausstattung könnte der Bronco allerdings schon zwischen 55- und 70.000-Euro-Marke landen. Man darf davon ausgehen, dass eine fortgeschrittene batterieelektrische Version mit der Elektrotechnik des Pick-Up-Trucks Ford F-150 bereits im Versuch fährt. Ob und wann das Auto kommt, hängt wohl auch von der Verfügbarkeit von Batterien ab.

Ford hat ein Problem und muss es dringend lösen: Das derzeit einzige Elektroauto im Sortiment ist der Mustang Mach-E, der zwar toll fährt, aber nicht massenkompatibel ist. Die Marke steht vor einem Umbruch: Fiesta, Focus, Mondeo, S-Max und Galaxy werden keine direkten Nachfolger bekommen. Der Kuga verkauft sich gut, was auch daran liegt, dass er als Plug-in-Hybrid zu haben ist. In diesem Jahr will Ford nun endlich in den Massenmarkt der Elektroautos einsteigen. Der Erste wird ein E-SUV auf Basis des Modularen Elektrobaukastens von Volkswagen, das etwa so groß wie ein VW ID.4 werden wird. Damit sind auch die Eckdaten festgelegt: 400 Volt Spannungsebene, maximal 170 kW Ladeleistung und 77 kWh Batterie. Die Vorstellung dürfte im Frühjahr sein, die Auslieferung könnte noch vor den Sommerferien beginnen. Bei den Preisen erwarten wir ein Angebot, das leicht unter denen von VW startet. Mit rund 43.000 Euro für das Basismodell ist zu rechnen.

(Bild: Smart)

Die Marke Smart wird in diesem Jahr neu belebt. Von der ursprünglichen Idee eines winzigen, aber luxuriösen Kleinstwagens hat man sich verabschiedet. Mit dem Smart #1 geht ein rund 4,3 m langer Kompaktwagen an den Start, der damit etwa das Format eines VW ID.3 hat. Schon das Basismodell leistet 200 kW, im Spitzenmodell sollen es 315 sein. Wichtiger wäre manch einem Kunden sicher gewesen, auch im günstigsten Modell dreiphasig laden zu können, doch dort ist an Wechselstrom bei 7,4 kW Schluss. Die teureren Ausführungen können dagegen dort mit bis zu 22 kW geladen werden. An Gleichstrom sind in der Spitze 150 kW möglich. Verbaut ist eine 66-kWh-Batterie, die im Zyklus für eine Reichweite von 440 km gut sein soll. Das Basismodell kostet 41.490 Euro, der Verkauf startet noch im Januar. Etwas größer wird der Smart #3, der vermutlich ebenfalls mit 200 und 315 kW ab Ende 2023 in Europa verkauft werden soll. Die Preise dürften hier bei knapp unter 50.000 Euro beginnen.

(mfz)