Bsirske kündigt regulären Arbeitskampf bei der Telekom an
"Wir nehmen den Fehdehandschuh auf und gehen in die Urabstimmung und den Arbeitskampf", erklärte der ver.di-Vorsitzende zum Streit mit der Telekom über die Auslagerung von 50.000 Beschäftigten in T-Service bei längerer Arbeitszeit und niedrigerem Lohn.
ver.di-Chef Frank Bsirske hat einen regulären Arbeitskampf bei der Telekom angekündigt. "Der Fehdehandschuh ist ausgeworfen vom Vorstand des Unternehmens", sagte Bsirske am Freitag bei der Landesbezirkskonferenz der Dienstleistungsgewerkschaft in Bamberg. "Wir nehmen den Fehdehandschuh auf und gehen mit euch in die Urabstimmung und den Arbeitskampf", ergänzte er mit einem Boxhandschuh in der Hand. Derweil gingen am heutigen Freitag die Warnstreiks von Telekom-Beschäftigten in mehreren Bundesländern weiter.
Der Telekom-Vorstand müsse seine Pläne aufgeben, 50.000 Mitarbeiter in Service-Gesellschaften auszugliedern. "Das ist die Aufgabe, die wir bewältigen müssen", rief Bsirske den rund 130 Delegierten zu. Die Beschäftigten müssten in diesem Fall länger arbeiten und bekämen weniger Gehalt, sagte Bsirske. Bei der Telekom gibt es bereits seit Wochen Warnstreiks. Es sei empörend, wenn sich der Vorstand hinstelle und einerseits den Lohn um rund 20 Prozent kürzen wolle, andererseits aber den Aktionären eine Beibehaltung der zuletzt gezahlten Rekord-Dividende verspreche.
Bsirske forderte die ver.di-Mitglieder auf, sich als Telekom-Kunden beim Vorstand des Unternehmens über die geplanten Sparmaßnahmen zu beschweren. "Wenn dies Zehntausende tun, dann wird das seine Wirkung nicht verfehlen", sagte der ver.di-Chef. Bsirske kritisierte in seiner Rede auch allgemeine soziale Einschnitte. Hartz-IV und die Rente mit 67 führten zur Altersarmut. "Das ist eine soziale Zeitbombe", sagte Bsirske. Es sei nicht verständlich, dass Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) in ein und derselben Sitzungswoche des Bundestages die Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte verteidige und gleichzeitig eine Senkung der Unternehmenssteuer befürworte.
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(dpa) / (jk)