Elektroautos: Ford investiert zwei Milliarden US-Dollar in Köln

Ab dem kommenden Jahr sollen in Köln Elektroautos vom Band laufen, allen voran ein SUV. Damit will Ford den Standort Köln sichern.

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(Bild: Ford)

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Rund zwei Milliarden US-Dollar will Ford in den kommenden sechs Jahren in die Elektromobilität am Standort Köln investieren. Das bedeutet gegenüber dem 2021 gefassten Plan eine Verdopplung. Mit dem Geld soll nicht nur das Werk modernisiert werden, sodass neue Elektroautos dort vom Band laufen. Auch die Entwicklung soll vorangetrieben werden. Diese Entscheidung sichert der Metropole am Rhein den Bestand. Unsicher ist, was aus dem Standort Saarlouis wird, denn noch ist nicht entschieden, ob auch dort ein E-Auto gebaut werden soll. Derzeit wird dort der Focus gefertigt, eine Arbeitsplatzgarantie gilt noch bis 2025.

Ford hat sich mit der Modellpolitik der vergangenen Jahre in eine schwierige Situation gebracht. Es gibt nur ein Elektroauto im Programm, das mit Preisen ab 48.000 Euro aufwärts jenseits des Mainstreams läuft. Der Mustang Mach E ist kein schlechtes Auto, aber kein Bestseller, der Ford massenhaft neue Kunden zuspielt. 31.000 hat Ford im vergangenen Jahr in Europa verkauft, davon rund 2700 in Deutschland.

Plug-in-Hybride gibt es bei Ford nur in Kuga und Explorer. Erfolgsmodelle wie Fiesta, Focus und Puma sind maximal als Mild-Hybride zu haben. Vom Boom der elektrifizierten Antriebe, nicht zuletzt ausgelöst durch die Subventionen für PHEV und batterieelektrische Autos, profitiert Ford mit seiner aktuellen Palette vergleichsweise wenig. Dabei war die Marke mit dem Focus electric 2013 vergleichsweise früh dran. 2017 wurde er mangels Nachfrage ohne Nachfolger eingestellt. Ein neuer Focus mit elektrischem Antrieb wird wohl auf dem von Volkswagen bereitgestellten Modularen Elektrikbaukasten kommen, auf dem unter anderem der VW ID.3 basiert. Mit einem Ableger von Ford ist allerdings nicht vor 2024 zu rechnen.

Konkurrent Stellantis hat das Ende von Verbrennungsmotoren auf das Jahr 2028 festgelegt, bei Ford will man sich damit mehr Zeit lassen. Europachef Stuart Rowley geht davon aus, dass 2030 weniger als 25 Prozent aller Ford-Neuwagen noch einen Verbrennungsmotor haben werden. Erst ab 2035 sollen dann alle neuen Ford nur noch mit batterieelektrischem Antrieb zu bekommen sein. Ab 2026 will Ford pro Jahr mindestens 600.0000 Elektrofahrzeuge in Europa verkaufen.

Für den Pkw-Markt sind absehbar vier Modelle mit batterieelektrischem Antrieb geplant. Dazu gehört auch der Puma.

(Bild: Ford)

Im kommenden Jahr soll die Aufholjagd auf die Konkurrenz beginnen. In Köln soll ab 2023 ein elektrischer Crossover vom Band laufen, im Jahr darauf ergänzt um einen Sport-Crossover. Es dürfte sich dabei um zwei SUVs handeln, die etwa das Format des aktuellen Kuga haben. Damit würden sie beispielsweise gegen VW ID.4, Skoda Enyaq und Hyundai Ioniq 5 antreten. Langfristig läuft die Fertigung des in Köln gebauten Fiesta aus. Ähnlich wie beim Focus wäre auch hier die Nutzung einer Plattform von Volkswagen denkbar. Doch das dürfte sich noch hinziehen, denn zuvor wird VW selbst Autos auf dieser Basis auf den Markt bringen. Mit VW ID.1/ID.2 ist jedoch frühestens Ende nächsten Jahres zu rechnen.

Um den steigenden Bedarf an Batterien zu decken, sucht Ford den Schulterschluss mit anderen Firmen: Mit der südkoreanischen Firma SK On und der türkischen Koç Holding soll ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, um ab Mitte dieses Jahrzehnts in der Nähe von Ankara Batteriezellen herzustellen.

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(mfz)