Genug Platz für DVB-H im Norden

Neben L-Band-Blöcken für DMB stellen die Medienanstalten für Berlin-Brandenburg und Hamburg auch UHF-Spektrum für DVB-H-Anwendungen bereit. Nach Demo-Anwendungen ab der Fußball-WM soll zur IFA 2007 der Regelbetrieb beginnen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Nach der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) hat auch die Hamburgische Anstalt für neue Medien (HAM) eine ähnliche Ausschreibung für Handy-TV-Angebote gestartet. Die mabb hatte ihre Ausschreibung kurz nach Weihnachten öffentlich gemacht. In den Verfahren bieten die Medienhüter sowohl ein für DMB geeignetes Spektrum im L-Band als auch begehrte UHF-Frequenzen an, die für DVB-H-Anwendungen geeignet sind. Die Bewerbungsfrist bei der HAM endet am 3. Februar (Ausschreibungsdetails als PDF-Datei), die von der mabb gesetzte Frist für Interessenten aus der Hauptstadtregion (weitere Angaben als PDF-Datei) endet am 22. Februar.

Ziel der Ausschreibungen ist der Start von Demonstrations-Angeboten während der Fußball-WM, die im Juni beginnt, denen ein Markttest im Zeitraum bis zur Internationalen Funkausstellung (IFA) 2007 folgen soll. Laut der Ausschreibung der mabb ist danach der Einstieg in den Regelbetrieb von Handy-TV mit bundesweiter Perspektive mit einer Dauer von bis zu sieben Jahren vorgesehen. Nun sei es Sache der Unternehmen, Konzepte für die Nutzung des Frequenzspektrums vorzulegen, erklärten die Direktoren Lothar Jene (HAM) und Hans Hege (mabb) heute gegenüber dpa. Neu sei an den Vergabeverfahren, dass die Übertragungskapazitäten an Plattformbetreiber vergeben werden können.

Während für Handy-TV auf Basis von DMB geeignete Frequenzen voraussichtlich in allen deutschen Bundesländern zur Verfügung stehen werden, sind DVB-H-Frequenzen nach dem derzeitigen Stand der Frequenzplanung vor der Internationalen Wellenkonferenz (RRC 06) im Verlauf des Jahres 2006 nicht überall verfügbar. In Hamburg und Berlin sei die Frequenzsituation vergleichsweise günstig, teilten die Medienwächter mit. .

Für ein DVB-H-Projekt steht in Hamburg der Kanal 53 zur Verfügung, der die Verbreitung von bis zu 30 TV-Programmen ermöglicht. Für ein Projekt im DMB-Standard können in Hamburg Übertragungskapazitäten im L-Band für den Betrieb von drei bis vier TV-Programmen vergeben werden. Für Berlin und Brandenburg stehen für DVB-H die Fernsehkanäle 39 und 65 zur Verfügung, hinzu kommen zwei L-Band-Blöcke für DMB beziehungsweise den Vorläuferstandard DAB.

Mit den Ausschreibungen folgen die beiden Nordmetropolen der Übereinkunft der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten vom vergangenen August um, die die bundesweite Erprobung von Handy-TV zum Ziel hat. Weitere Ausschreibungen wurden in Nordrhein-Westfalen und in Baden-Württemberg gestartet.

Zum Thema Handy-TV siehe auch: (ssu)