IDF: SGI-Marke Octane wiederbelebt

Auf dem für IT-Veteranen klangvollen Namen Octane III tauft die mittlerweile von Rackable gekaufte Firma SGI einen Kompakt-Supercomputer.

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Octane III

(Bild: SGI)

Das waren noch Zeiten, als eine Octane-Workstation von Silicon Graphics ehrfurchtsvolles Staunen hervorrief. Die Zeiten sind längst vorbei, statt auf MIPS- oder zwischenzeitlich auch Itanium-Prozessoren setzt die mittlerweile vom Rackserver-Aufsteiger Rackable Systems übernommene Firma SGI auf x86- beziehungsweise x64-Prozessoren. Doch ebenso wie Rackable den alten Namen zu Gunsten des klangvolleren Zukaufs abgestreift hat, wird jetzt die Marke Octane wiederbelebt: Als Octane III erscheint ein "Personal Supercomputer", bei dem es sich um einen HPC-Cluster im Kompaktformat handelt. Es gibt auch eine Workstation-Konfiguration, die mit nur einem Mainboard für zwei (Nehalem-)Xeon-5500-Prozessoren bestückt ist, das mehrere Nvidia-Quadro- oder Tesla-Karten aufnimmt.

Die beiden "Deskside-Cluster"-Konfigurationen nehmen hingegen jeweils 10 Einschübe (Trays) mit je einem Dual-Socket- oder zwei Single-Socket-Mainboards auf. Als Prozessoren stecken darauf entweder Xeon-5500-Quad-Cores oder Atom-330-Doppelkerne. Für welche HPC-Applikationen sich diese billigen Stromsparprozessoren besonders eignen sollen, verrät SGI leider nicht – wegen ihrer sehr viel höheren Rechenleistung sind Xeon-Kerne trotz höherer Leistungsaufnahme in vielen Applikationen effizienter. Die Atom-Mainboards sind untereinander via 1-GBit/s-LAN-vernetzt, für das Xeon-5500-System ist optional ein Infiniband-Interconnect lieferbar.

Das Octane-III-System mit Xeons erinnert an die Cray CX1, die es ebenfalls mit Tesla-Karten gibt. Tyan hatte bereits 2006 einen "Personal Supercomputer" präsentiert, ähnliche Ansätze gab es etwa auch von NEC oder SiCortex.

SGI stellt anlässlich des IDF auch eine neue Version des CloudRack-Systems vor, das auf die Integration möglichst vieler einzelner Server in Stadardformat-Racks zielt. Statt wie ursprünglich nur 1-HE-Trays mit je sechs mit AMD-Athlon-Doppelkernen bestückten Mini-ITX-Mainboards bekommt man nun auch Einschübe mit je zwei "Half-Size"-Mainboards mit je zwei Quad-Core-Prozessoren (Xeons oder Opterons) oder mit drei Mainboards mit je einem AMD-Vierkern (Phenom X4) oder eine 6-Board-Konfiguration mit Dual-Core-Atoms.

Zum IDF Fall 2009 siehe auch:

(ciw)