Neuvorstellung Honda CB 750 Hornet auf der Intermot: Sticht

Honda zeigt mit der CB 750 Hornet einen neuen Reihenzweizylinder mit 92 PS, der künftig sicher auch ein breites Spektrum anderer Honda-Modelle beflügeln wird.

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Honda CB 750 Hornet
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

Die Hornet gehörte in Europa zu Hondas erfolgreichsten Modellen. Es gab sie ab 1998 mit einem 600-cm3-Reihenvierzylinder, vier Jahre später folgte ein 900-cm3-Motor, der ursprünglich aus dem Sportbike CBR 900 RR Fireblade stammte.

Ihr Markenzeichen war der wie bei einer Enduro hochgelegte Auspufftopf. Motorradmarken entsinnen sich bei der Vergabe von Modellnamen gerne ihrer einstigen Bestseller, Honda macht da keine Ausnahme. So verwundert es nicht, dass der weltgrößte Motorradhersteller nun die Hornet wiederbelebt. Ihre Premiere feierte die Honda CB 750 Hornet am 4. Oktober auf der Intermot in Köln.

Was jedoch nach dem Lüften des Abdecktuchs zum Vorschein kam, hatte wenig mit der alten Hornet zu tun. Stilistisch ist die CB 750 Hornet eine Kopie der seit langem bekannten CB 500 F und man muss schon genau hinschauen, um sie auseinanderzuhalten. Einen hochgelegten Auspuff trauen sich die Designer des in Rom ansässigen Design-Studios von Honda nicht mehr. Statt eines Rundscheinwerfers kommt wie in der 500er ein V-förmiger LED-Scheinwerfer zum Einsatz. Dabei wirkt das neue Motorrad optisch durchaus gelungen: Schlank mit knappen Heck und einer vom Tank zur Spitze der Scheinwerfermaske abfallende Linie, wie es heute modern ist.

Auch einen Vierzylindermotor sucht der kundige Honda-Fan an der CB 750 Hornet vergeblich. Dafür weist das neue Naked Bike einen sehr interessanten Reihenzweizylinder auf, der mit ziemlicher Sicherheit zukünftig auch in diversen anderen Hondas seinen Dienst versehen wird. Damit folgt Honda einem Trend in der Mittelklasse, der sich bei einigen Marken als sehr erfolgreich erwiesen hat.

Um sich hier die Vorherrschaft zu sichern, bekommt der wassergekühlte Reihenzweizylinder 755 cm3 Hubraum und leistet 92 PS bei 9500/min sowie 75 Nm bei 7250/min. Damit übertrumpft die Hornet ihre Konkurrentinnen wie die Yamaha MT-07 (Test) oder Kawasaki Z 650. Genau wie sie verfügt die Honda über eine Kurbelwelle mit 270 Grad Hubzapfenversatz, damit eine ungleichmäßigen Zündfolge und einen fleischigeren Drehmomentverlauf.

Die Hornet erhielt die kompakten Unicam-Zylinderköpfe wie sie aus den CRF-Motocross-Modellen bekannt sind. Die Verdichtung beträgt 11:1 und mit einem Bohrung-Hubverhältnis von 87 mm zu 63,5 mm tendiert der Zweizylinder eher in Richtung Kurzhuber. Duch einen Luftfilterkasten mit zwei Ansaugschnorcheln saugt der Motor die Luft durch Drallkanäle im Zylinderkopf, die sich Honda unter dem Namen "Vortex" patentieren ließ.

Honda CB 750 Hornet (8 Bilder)

Es gibt die CB 750 Hornet in vier Lackierungen, die in schwarz mit rotem Rahmen und roter Gabel ist vielleicht die auffälligste.

Eine Assist-Slipper-Kupplung erleichtert die Schaltvorgänge des Sechsganggetriebes und verhindert ein Stempeln des Hinterrads beim schnellen Runterschalten. Besonders stolz ist Honda auf das Leergewicht von 190 kg. Die CB 750 Hornet hat einen Brückenrahmen aus Stahl, der 16,6 Kilogramm wiegt, das sind fast zwei Kilogramm weniger als bei der Honda CB 650 R.

Mit einem Nachlauf von 99 mm und einem Lenkkopfwinkel von 65 Grad bei einem Radstand von 1420 mm scheint die Hornet ganz auf Handlichkeit getrimmt zu sein. Das bestätigt auch das vergleichsweise schmale Hinterrad in der Dimension 160/60-17, während es vorne beim üblichen 120/70-17 bleibt. Vorn arbeitet eine Big-Piston-Gabel von Showa mit 130 mm Federweg, das Federbein hinten – ebenfalls von Showa – bietet 150 mm Federweg. Das Vorderrad trägt zwei radiale Nissin-Bremszangen mit 296 mm großen Bremsscheiben. Mit einer Sitzhöhe von 795 mm dürfte die Hornet den meisten Kunden passen.