Qimonda drosselt Produktion in Dresden

Um Kosten zu senken, drosselt Qimonda nun auch die Produktion am Standort Dresden.

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Auch am Standort Dresden, dem letzten Qimonda-Werk, das weiterproduzieren soll, wird die Produktionsmenge auf ein Viertel der vorhandenen Kapazität reduziert, um Kosten zu senken und keine unverkäufliche Ware zu fertigen. So versucht das Unternehmen offenbar, möglichst lange mit den verbleibenden Geldmitteln auszukommen.

In Dresden werden nun weniger Wafer in die Fertigungsanlagen eingeschleust; man spricht auch von "Wafer Starts". Nicht benötigte Anlagen werden in Standby-Modi versetzt und sollen bei Bedarf schnell wieder einsatzbereit sein. Die Reduktion der Produktionskapazität soll zunächst keine Auswirkungen auf ausstehende Lieferungen an Kunden haben.

Gleichzeitig meldet Qimonda, dass die Tests mit den neuen 46-Nanometer-Buried-Wordline-Speicherchips weiterhin sehr erfolgversprechend verlaufen. Die besonders kompakten SDRAMs sollen Qimonda einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, wenn dereinst ein neuer Investor einsteigt.

Qimonda bestätigt abermals, mit potenziellen Investoren zu sprechen, nennt aber keine Namen und betont, dass noch keine Entscheidungen gefällt wurden. Man spekuliert darüber, dass der in Hongkong ansässige Chip-Auftragsfertiger (Foundry) CSMC Technologies Corporation (CSMC) an Qimonda interessiert sei. CSMC ist Teil der Firmengruppe China Resources Microelectronics Limited (CR Micro), die nach eigenen Angaben zu den fünf größten chinesischen Halbleiterherstellern gehört.

Qimonda hat einige Geschäftskontakte nach China. Qimonda beziehungsweise zuvor die DRAM-Sparte von Infineon haben in der Vergangenheit Fertigungsaufträge an die chinesische Foundry SMIC vergeben, die Kooperation aber bereits Ende 2007 gekündigt. Der ehemalige Infineon-CEO Dr. Ulrich Schumacher wiederum ist mittlerweile Vorstandschef des chinesischen Auftragsfertigers Grace Semiconductor (GSMC).

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(ciw)