Stellantis will mit der französischen Forschungseinrichtung CEA Akkus entwickeln

Erschwingliche E-Autos sind ein Schlüssel auf dem Weg zur Erfüllung der Flottenvorschriften. Stellantis will Akkus mit staatlicher Forschung günstiger machen.

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Stellantis Gigafactory in Billy-Berclau (Douvrin, Frankreich) zur Produktion von Akkus mit dem Partner ACC

(Bild: Stellantis)

Lesezeit: 3 Min.

Stellantis hat eine weitere Zusammenarbeit mit der staatlichen französischen Forschungseinrichtung CEA auf dem Gebiet der Batterieentwicklung vereinbart, wie die beiden Partner bekannt geben. In den folgenden fünf Jahren soll die Entwicklung von Batteriezellen "der nächsten Generation" für Elektrofahrzeuge gemeinsam angegangen werden. Akkus höherer Leistung, längerer Lebensdauer und mit niedrigerer CO₂-Emission bei der Produktion sollen künftig nachhaltige batterieelektrische Fahrzeuge erschwinglicher machen.

Das CEA (Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives, zu Deutsch "Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien") ist eine wissenschaftliche Forschungseinrichtung des französischen Staates für Verteidigung, Kernenergie und erneuerbare Energien, Industrie, Medizin und Biowissenschaften sowie Klima und Umwelt. Bekannt ist es für seine Arbeit am internationalen Kernfusionsreaktor ITER im französischen Cadarache.

Stellantis baut dabei unter anderem auch auf die mehr als 25-jährige Erfahrung im CEA auf dem Bereich Lithium-Ionen-Batterien. Es gehe darum, Konstruktion und Herstellung der Zelltechnologien zu verbessern. In seiner Pressemitteilung konnte sich Stellantis das Buzzword "disruptiv" als Attribut für die zu entwickelnden Zellchemien nicht verkneifen. Die erhofften Erfolge sollen die Produktion der nächsten Generation von Elektroautos und deren Akkus in von der Pressemeldung zu "Gigafactories" hochgejazzten Fabriken forcieren, die der Autohersteller als Joint Ventures mit Industriepartnern betreibt. Eine solche baut Stellantis gerade mit seinem Partner Samsung in Kokomo, Indiana (USA). Das seit 2022 im Bau befindliche Werk soll im ersten Quartal 2025 den Betrieb aufnehmen. In Billy-Berclau (Douvrin, Frankreich) betreibt Stellantis eine Gigafactory zur Produktion von Akkus mit dem Partner ACC.

Batterien für Elektroautos

Konkreter wird die Mitteilung noch nicht, doch wäre das auch überraschend: Die jüngste Elektroauto-Plattform "STLA Large", deren neu entwickelte Akkus bis zu 118 kWh fassen, bei einer maximalen Ladeleistung von 270 kW, hat Stellantis gerade erst an den Start gerollt. Kern der Meldung ist also die Zusammenarbeit mit dem CEA, konkrete Produktverbesserungen dürften wohl erst in Jahren zu vermelden sein. Von Renault kamen zuletzt konkretere Ansagen, die französische Traditionsmarke setzt auf Batterien aus LFP-Zellen im Cell-to-Pack-Verfahren und will damit bis 2026 ein Fünftel der Kosten reduzieren.

Der Maßstab immerhin ist erheblich, denn der Konzern gehört mit 14 Marken und einem Jahresausstoß von knapp sechs Millionen Fahrzeugen zu den größten Automobilherstellern. Stellantis hält unter anderem die europäischen Marken Abarth, Alfa Romeo, Citroën, DS Automobiles, Fiat, Lancia, Maserati, Opel, Peugeot und Vauxhall sowie die amerikanischen Traditionsmarken Chrysler, Dodge, Jeep und Ram.

Das Ziel einer kräftigen Beschleunigung der Elektromobilität hat Stellantis bereits in seinem Strategieplan "Dare Forward 2030" festgelegt. Bis 2038 will der Konzern Netto-Null-CO₂-Emissionen zu erreichen und die verbleibenden Emissionen kompensieren.

Eine weitere Kooperation mit einem prominenten staatlichen Forschungsinstitut auf dem Gebiet Forschung und Entwicklung von Elektroauto-Antrieben ist die mit dem CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique), aus der vergangenes Jahr eine Energiespeicherbatterie mit integrierten Wechselrichter- und Ladefunktion hervorging. Als kommerzieller Entwicklungspartner saß die französische Akkufirma Saft mit im Boot.

(fpi)