Telekom-Vorstand Josef Brauner tritt wegen Maut-Debakel zurück

Die Probleme bei der Einführung der LKW-Maut haben bei der Deutschen Telekom zu personellen Konsequenzen geführt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Probleme bei der Einführung der LKW-Maut haben bei der Deutschen Telekom zu personellen Konsequenzen geführt: Vorstandsmitglied Josef Brauner legt den Vorstandsvorsitz bei der Festnetzgesellschaft T-Com zum 30. 4. 2004 nieder. Da sein Name untrennbar mit dem Maut-Konsortium Toll Collect verbunden sei, habe er sich entschlossen, den Posten niederzulegen, teilte die Telekom mit. Mit diesem Schritt ist auch sein Rückzug aus dem Konzernvorstand verbunden.

Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke wird T-Com Deutschland kommissarisch führen; um das Auslandsgeschäft kümmert sich vorerst der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Karl-Gerhard Eick. Für die Maut-Betreibergesellschaft Toll Collect ist seit kurzem Konrad F. Reiss zuständig.

Der 54jährige Brauner arbeitet seit 1997 bei der Telekom. Ex-Konzernchef Ron Sommer hatte ihn von Sony Europe zur Telekom geholt -- Sommer selbst war von 1993 bis 1995 Europa-Präsident von Sony. Bei der Telekom war Brauner zunächst für das Ressort Vertrieb zuständig, später für die Tochtergesellschaften T-Systems und T-Com. Ganz auf Brauner verzichten will die Telekom aber offensichtlich nicht: Wegen "Brauners Verdiensten und seines umfangreichen Know-hows im In- und Ausland" habe man ihn gebeten, als Berater weiter für den Konzern zu arbeiten. Brauner habe dieses Angebot angenommen, hieß es bei der Telekom.

Zu den Verwicklungen um die Mauteinführung in Deutschland, zur eigentlich geplanten technischen Umsetzung der LKW-Maut und möglichen Datenschutzproblemen siehe auch: (jk)