VW ruft Plug-in-Hybride wegen Brandgefahr zurück

Bei Plug-in-Hybriden von Volkswagen drohen durch eine fehlerhafte Sicherung der Batterie Stromschläge, im Extremfall sogar ein Feuer.

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VW Tiguan PHEV

Unter anderem von dem aktuellen Rückruf betroffen ist der VW Tiguan PHEV.

(Bild: Pillau)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Volkswagen wird ein weiteres Mal mit den Nachteilen einer Plattformstrategie konfrontiert. Fast alle Plug-in-Hybride bauen konzernweit auf einer technischen Basis auf. Die nun entdeckten Probleme betreffen deshalb nicht nur die Kernmarke VW, sondern auch Autos von Seat, Audi und Skoda. Durch eine defekte Batterie-Sicherung besteht die Gefahr von Stromschlägen, im schlimmsten Fall auch die eines Brandes. Rund 118.000 PHEV werden deshalb zurückgerufen.

Etwa 42.300 Autos entfallen auf VW-Modellreihen Golf, Tiguan (Test), Passat und Arteon, wie das Unternehmen auf Anfrage in Wolfsburg mitteilte. Davon wiederum würden in Deutschland knapp 26.000 Autos der Marke VW untersucht. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt geht es um die Baujahre 2019 bis 2022. Auch der im vergangenen Jahr vorgestellte Multivan T7 soll betroffen sein.

"Bei umfangreichen Überprüfungen hat Volkswagen festgestellt, dass eine Sicherung im Antriebssystem von einigen Plug-in-Hybridfahrzeugen in einzelnen Fällen Mängel aufweisen kann", berichtete ein Sprecher. "Das kann im ungünstigsten Fall dazu führen, dass diese Sicherung in einem Überspannungsfall möglicherweise nicht korrekt funktioniert." Im Rahmen des Rückrufs sollen Risikomodelle vorsorglich eine Isoliermatte auf den Schaltkasten der Hochvolt-Batterie installiert bekommen. Kunden würden informiert und in die Werkstätten gebeten.

Damit sich ein Feuer entzünden könne, müssten mehrere Faktoren, darunter ein Kurzschluss, zusammenkommen, betonte Volkswagen. Man nehme das Problem aber sehr ernst. Bisher sei ein konkreter Zwischenfall aus dem vergangenen Jahr bekannt, bei dem es in einem Golf mit Plug-in-Hybrid zu einem Brand gekommen sei. Zur genauen Zahl der betroffenen Modelle bei den Konzernmarken, die auf der gleichen technischen Grundplattform basieren, gab es zunächst keine Angaben.

(mfz)