iPhone-Kaufberatung: Vom 4s bis zum iPhone 7 Plus

Seite 3: iPhone 5 mit Lightning-Port

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Als Apple das iPhone 5 einführte, regten sich viele Anwender über den damals neuen Lightning-Anschluss auf, weil ihre Peripherie für den 30-poligen Dock Connector nur mit Hilfe eines Adapters passte – und Apple den nicht mitlieferte. Die Kritik ist längst verstummt, zumal Lightning mehrere Vorteile mitbrachte: Die wesentlich kleinere Buchse erlaubte ein deutlich dünneres iPhone-Gehäuse und man muss nicht mehr darauf achten, den Stecker beim Einstöpseln richtig herum zu halten. Der enthält nun einen aktiven Controller-Chip, den das Betriebssystem abfragt. Entspricht er nicht der Apple-Zertifizierung "Made For iPhone" (MFi), weigert sich iOS, die Peripherie oder auch das Ladekabel anzuerkennen. Entsprechend misstrauisch sollte man Billigangeboten begegnen.

Das überarbeitete Gehäuse des iPhone 5 ist nicht nur beinahe 2 Millimeter dünner, sondern auch 8,6 Millimeter länger und dabei gleich breit wie das iPhone 4s. Die Rückseite wird nicht mehr wie beim 4s aus Glas gefertigt, sondern aus gebürstetem Aluminium. Das Material hat Apple beim schwarzen Modell mit einem Lack überzogen, der bei den ersten Generationen recht anfällig für Kratzer und Macken an den Kanten war. Spätere Modelle waren weniger empfindlich, ebenso wie das weiße iPhone 5.

Das größere Gehäuse war nötig geworden, weil Apple erstmals bei einem iPhone ein 4-Zoll-Display einsetzte. Seit der Fünfer-Generation zeigt es 176 Pixel mehr in der Vertikalen an. Im Homescreen entspricht das einer zusätzlichen Icon-Reihe. Es dauerte seinerzeit etwas, bis die Entwickler ihre Apps angepasst hatten, doch heute findet man kaum noch eine, die einen schwarzen Rand um ihre Inhalte lässt. Die allermeisten Dienstprogramme, Anwendungs-Apps und Spiele wissen das Mehrangebot an Platz sinnvoll zu nutzen.

Mit dem iPhone 5 führte Apple auch die Nano-SIM-Karte ein, die sich rasch im Markt durchsetzte, und versetzte den Sound-Ausgang vom oberen an den unteren Gehäuserand. Die Earpods ersetzten die einfachen Ohrhörer. Sie sitzen bei den meisten – aber nicht allen – Menschen bequemer und klingen deutlich besser. In einem Vergleichstest von Mac & i schnitten sie genauso gut oder gar besser ab als Ohrhörer von anderen Herstellern für zum Teil mehr Geld (siehe Mac & i Heft 11/2013, S. 50). Obwohl die speziell geformten Kunststoffhörer den Gehörgang nicht luftdicht abschließen, liefern sie bei den meisten Menschen ein überraschend ausgewogenes Klangbild. Ein Schalter am rechten Hörerkabel aktiviert das Mikrofon und erlaubt die Steuerung von Wiedergabe und Lautstärke. Tipp: Er löst auch ein Foto aus, wenn die Kamera-App geöffnet ist. Die Earpods gehören bis heute zum Lieferumfang neuer iPhones.

Der A6-Prozessor zeigt sich nicht nur in Benchmark-Tests deutlich schneller als der A5 im Vorgänger, sondern man spürt den Unterschied auch selbst. Apps starten doppelt so schnell, der Kaltstart geht deutlich flotter vonstatten. Im iPhone 5 finden sich erstmals 1 GByte RAM. Der Akku hält im Alltag allerdings weniger lang durch als der im iPhone 4s – je nach Anwendungsszenario beträgt der Unterschied bis zu 20 Prozent.

Das iPhone 5 ist größer, aber trotzdem leichter und dünner als sein Vorgänger.

Die Frontkamera legte gegenüber der im 4s deutlich an Auflösungsvermögen und Darstellungsqualität zu, eignet sich aber nur für Facetime-Telefonate. Selfies, damals noch nicht in Mode, geraten mit 1280 mal 960 Pixeln recht grob. Zu der Kamera auf der Rückseite sind nominell ähnliche Werte (8-MPixel-Fotos, 1080p-Videoaufnahme) angegeben, sie kommt aber mit schlechten Lichtverhältnissen besser zurecht als die im iPhone 4s und beherrscht als erste iPhone-Kamera Panoramafotos.

Zusammen mit dem iPad 4 und dem iPad mini war das iPhone 5 das erste Apple-Gerät, das Daten im schnellen LTE-Mobilfunknetz übertragen konnte. Es unterstützt allerdings nur das 1800-MHz-Band, das in Deutschland zunächst nur die Telekom anbot. Inzwischen gibt es auch Provider im O2-Netz, welche die Frequenz nutzen.

Das iPhone 5 ist bis heute, vier Jahre nach Erscheinen, ein Handy, mit dem man sich nicht zu schämen braucht. Es führt so gut wie alle Apps aus, ist auch mit iOS 10 schnell genug und hat eine ordentliche Kamera. Die LTE-Einschränkung nervt nur Kunden von Providern mit O2- oder Vodafone-Netz. Mit dem iPhone 5 kann man sogar die Apple Watch betreiben.