iPhone-Kaufberatung: Vom 4s bis zum iPhone 7 Plus

Das iPhone setzt jedes Jahr neue Maßstäbe und löst auch bei Besitzern anderer Smartphones Haben-wollen-Reflexe aus. Doch die Anschaffung ist kostspielig und nicht jeder braucht sämtliche Features – welches soll man da bloß nehmen? Wir stellen alle jüngeren Modelle einander gegenüber und lassen dabei auch Gebrauchtgeräte nicht außen vor.

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Inhaltsverzeichnis

Apple selbst bietet derzeit fünf unterschiedliche Modelle in seinen Ladengeschäften und im Online-Store an. Die iPhones 6s und 6s Plus waren vor gerade mal anderthalb Jahren die Topgeräte und werden nun nur wenig verbilligt weiter verkauft. Als Einsteiger-Gerät wird nun nicht mehr ein Vorjahresmodell angeboten, sondern eine Neuentwicklung: Das iPhone SE steckt im Gehäuse von Version 5 und 5s, besitzt aber – vereinfacht gesagt – das Innenleben des 6s. Mit seit Kurzem nicht mehr 16, sondern 32 GByte Speicher kostet es 479 Euro. Die neuesten Varianten, iPhone 7 und iPhone 7 Plus, kamen im September letzten Jahres auf den Markt. In der besten Ausstattung mit 256 GByte Speicher zahlt man für das Plus happige 1119 Euro.

In bestimmten Ländern verkauft Apple in Zusammenarbeit mit lokalen Händlern und Mobilfunkanbietern außerdem das iPhone 6 wieder. In Deutschland gibt es verschiedene Aktionen von Discountern und Supermarktketten, so bietet Aldi Süd das iPhone 6 Plus vorübergehend als Neugerät an.

Das iPhone 4s gibt es gebraucht ab etwa 80 Euro. Bei diesen Preisunterschieden gilt es, genau hinzusehen und die Funktionen und Ausstattungsdetails abzuwägen. Doch selbst alte iPhone-Hasen können kaum alle Funktionen der einzelnen Generationen aus dem Gedächtnis aufsagen: Wann kam Siri, wann der Motion-Coprozessor? Und welche iPhone-Kamera hat wie viele Megapixel? Sie sehen schon, es gibt genügend Gründe, alle iPhones miteinander zu vergleichen.

Dass sämtliche iPhones Multitouch-Displays besitzen und auf ein riesiges Angebot im App Store zugreifen können, weiß jedes Kind. Auch dass die unterschiedlichen Modelle die Sensoren wie Accelerometer (Beschleunigungssensor), Gyroscope (Kreiselinstrument), Proximity (Annäherungssensor), Ambient light (Umgebungslicht), Digital Compass (Kompass und GPS) mitbringen, hat sich herumgesprochen. Zusätzliche, die nur neuere Modelle mitbringen, beschreiben wir im Folgenden etwas genauer.

Jede iPhone-Generation bekam einen mächtigeren Prozessor und eine verbesserte GPU (Graphics Processing Unit), die in einem SOC (System-on-Chip) zusammen mit anderen Modulen kombiniert sind. Im iPhone 4s residiert der Apple A5, der aktuelle im 7 und 7 Plus heißt Apple A10 Fusion. Jedes Gerät ist schneller als sein Vorgänger. Ab dem iPhone 5s brauchen Sie sich beim Kauf keine großen Gedanken um die Performance zu machen. Alle Modelle der letzten vier Jahre sind schnell genug für die üblichen Aufgaben.

iPhone-Kaufberatung (8 Bilder)

Das iPhone 4s (links) unterscheidet sich vom Vorgänger durch die zusätzliche Fuge in der Gehäuseeinfassung, die als Antenne dient.

Auf dem iPhone 4s laufen iOS 8 und 9 allerdings etwas langsamer als etwa iOS 7. Man sollte hier gut abwägen, ob man die Betriebssystem-Updates mitmacht. Generell empfehlen wir das, weil sie auch immer Sicherheitslücken stopfen. Ab dem iPhone 5 bemerkt man kaum noch Performance-Unterschiede zwischen den iOS-Versionen, Sie können also guten Gewissens updaten. Erst ab dem iPhone 5 lässt sich das aktuelle iOS 10 aufspielen. iPhone 5 und iPhone 5c setzen allerdings noch auf einen 32-Bit-Prozessor, bestimmte Funktionen wie die Gesichtserkennung in Fotos, der Nachtmodus und Safari-Werbeblocker bleiben diesen Modellen vorenthalten – auch manche neue Apps wie etwa Apples Clips funktioniert nicht auf diesen Geräten. iOS 11 wird wohl auf dem iPhone 5 und 5c nicht mehr laufen, sondern mindestens ein iPhone 5s mit 64-Bit-Chip erfordern.

Wenn Sie ein älteres Gerät besitzen oder zu kaufen beabsichtigen, sollten Sie sich mit der Laufzeit des Akkus beschäftigen. Die unterscheidet sich zwischen den Generationen kaum, und die Werte, die Apple bei der Vorstellung der Modelle versprach, stimmten stets oder wurden sogar von den tatsächlichen noch übertroffen. Akkus altern jedoch, sobald sie zwei Jahre oder mehr im Gebrauch waren; die Laufzeit leidet darunter spürbar. Ein iPhone 4s oder 5 kann also schon nach wenigen Stunden erschöpft sein, statt bei fleißiger Nutzung den ganzen Tag durchzuhalten.

Bei Apple kostet der Austausch des iPhone-Akkus 101,10 Euro inklusive Versand, diese Investition lohnt sich bei jüngeren iPhone-Generationen. Günstiger sind Internet-Händler, doch offerieren sie keine Original-Apple-Akkus. Ein Test von Mac & i hat ergeben, dass schlechte Neu-Akkus oft genauso schnell schlapp machen wie alte Apple-Akkus. Außerdem muss man schon ein versierter Elektronikbastler sein, um sie so einzusetzen, dass nichts kaputtgeht. Sogenannte iPhone-Doktoren helfen hier womöglich aus.

Eine Sache noch, ehe wir zu den Modellen kommen: Von einem Jailbreak raten wir ab. Sie eröffnen sich damit zwar Zugang zu einigen wenigen Funktionen, die Apple verbietet, gehen aber ein großes Risiko ein, Schadsoftware in einem der alternativen App Stores untergejubelt zu bekommen. Beinahe alle erfolgreichen Malware-Attacken beruhen auf Jailbreaks.

Tipp: Dieser Artikel ist so aufgebaut, dass wir uns bei jedem Modell auf die Neuerungen und Änderungen konzentrieren. Wenn Sie in der Mitte einsteigen und Erklärungen zu bestimmten Features eines Gerätes nicht beschrieben finden, blättern Sie bitte zu dem iPhone zurück, bei dem es eingeführt wurde.