Schnee und Eis gekonnt fotografieren

Seite 6: Menschen im Schnee

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Winterliche Porträts sind eine dankbare Sache, vor allem bei Bewölkung oder bedecktem Himmel. Die Wolkendecke streut das Licht, macht es weicher und sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung. Der Schnee wirkt als natürlicher Reflektor gegen dunkle Schatten unter den Augen, unter der Nase und unterm Kinn. Wer sich von der Belichtung her nicht sicher ist, nutzt die Spotmessung aufs Gesicht.

Direktes Sonnenlicht um die Mittagszeit ist auch im Winter nicht unbedingt geeignet: Der Schnee reflektiert und blendet die Porträtierten — zugekniffene Augen und unentspannte Gesichtszüge sind die Folge. Wer dennoch den einen oder anderen Schnappschuss vom Ski-Tag bei bestem Wetter mitbringen möchte, sollte zumindest den Einsatz des Aufhellblitzes in Erwägung ziehen, um die immensen Kontraste zu mindern und die harten Schatten aufzuweichen. Vorsicht mit (Sonnen-)Brillengläsern, in denen sich das Blitzlicht spiegelt — ein externer Blitz wäre ideal, um die Spiegelungen zu vermeiden, aber mitunter reicht es auch schon, sich bei Verwendung des eingebauten Blitzgeräts etwas seitlich zu positionieren.

Frieren an sich lässt sich schlecht abbilden, wohl aber jemand, der in die Hände haucht oder aus seinen dicken Kleidungsschichten kaum noch rausgucken kann. Wenn Atemwölkchen vor dem Gesicht aufsteigen — besonders schön bei Gegenlicht — oder ein vereister Bart zu sehen ist, wird sofort klar: Da ist es kalt!

Wintersport-Aktivitäten lassen sich grundsätzlich gut mit dem Fotografieren kombinieren. Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass gute Aufnahmen nicht nebenbei entstehen, sondern geplant werden müssen — und dass dann das Fotografieren im Mittelpunkt steht, nicht mehr unbedingt das Rodeln, Skifahren oder Langlaufen. Farbige Kleidung, nicht zu bunt, sondern möglichst aufeinander abgestimmt, macht sich als Hingucker im Weiß immer gut. Probieren Sie verschiedene Varianten eines Motivs aus: Perspektivwechsel — den Skitourengeher mal vom Boden aus fotografieren, wenn der Ski gerade vorbeigleitet, mit der Landschaft im Hintergrund — oder Variationen in der Verschlusszeit, um Bewegung mal einzufrieren, mal sichtbar werden zu lassen, lockern das Ganze auf.

Winterwandern grafisch vereinfacht, hier als „Bunt auf Weiß“ an der Antarktischen Halbinsel.