Plug-in-Hybrid Mercedes CLA 250e im Test: Schneller geladen als die Konkurrenz
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Insgesamt sind das dennoch deutlich geringere Werte als wir mit der B-Klasse erfahren haben, und dafür gibt es einen einfachen Grund: Während des damaligen Tests herrschten frostige Temperaturen, die Reichweitenrekorde mit dem CLA erreichte ich bei 15 bis 18 Grad. Bei sinkenden Gradzahlen wird sich auch im Kombi die Reichweite mutmaßlich in Höhe dessen einpendeln, was wir mit dem B 250e ermittelt haben.
Unterwegs fällt auf, wie viel Arbeit in die Fahrwerksabstimmung geflossen ist. Trotz einer geringen Flankenhöhe – auf dem Testwagen waren Winterreifen im Format 225/45 R18 aufgezogen – wurden kleine Unebenheiten erstaunlich geschickt kaschiert. Auch in dieser Hinsicht erreicht er nicht das hohe Niveau der C-Klasse, doch mit der nicht gleichziehen zu können, ist wahrlich keine Schande.
Mercedes CLA 250e außen (7 Bilder)

Die Lenkung im CLA bietet einen guten Kompromiss zwischen Filterung und Rückmeldung. Sie ist hier stärker gedämpft und arbeitet deutlich leichtgängiger als in der C-Klasse. Wer schnell abbiegen will, erreicht zudem im CLA die Grenzen der Traktion recht früh – möglicherweise hing das auch mit den Winterreifen von Pirelli zusammen, die auf dem Testwagen montiert waren.
Empfehlenswerte Extras
Der war wie immer nahezu komplett ausgestattet. Gefallen haben mir die bequemen Ledersitze mit ausziehbarer Verlängerung der Sitzfläche und das kleine Soundsystem, das für vergleichsweise wenig Geld guten Klang bietet. Das große Infotainmentsystem ist sehr kostspielig, aber auch wirklich herausragend. Die Sprachsteuerung funktioniert auf einem Niveau, von dem man anderswo noch weit, weit entfernt ist. Daran hatten auch die jüngsten Mitfahrer ihren Spaß. Ihrer Bitte, uns ein Lied zu singen, entzog sich MBUX charmant: „Das überlassen wir doch lieber den Profis.“ Vermutlich eine weise Entscheidung.
Mercedes CLA 250e Innenraum (19 Bilder)

Das Kombiinstrument ist enorm variabel, bis man sich durch alle Möglichkeiten hier komplett durchgespielt hat, vergeht eine gewisse Zeit. Auch das Navigationssystem arbeitet so zufriedenstellend, dass der Drang, gleich nach dem Start zu Android Auto zu wechseln, hier ungleich geringer ist als in den meisten Testwagen. Ja, das alles kostet wirklich reichlich Aufgeld. Stünde ich vor der Wahl, ich würde es wohl bezahlen. Gleiches gilt für die Optionen, die das Laden beschleunigen.
Unterschiede zur C-Klasse
Andernorts wird dagegen deutlich, dass CLA und C-Klasse ähnlich lang sein mögen, von Mercedes aber unterschiedlichen Segmenten zugeteilt wird. Unser Testwagen war sauber verarbeitet, doch die Basis schimmert an einigen Stellen spürbar durch. Einige Kunststoffe sind einfacher als in der C-Klasse (Test) gehalten, und die dürren Lenksäulenhebel sind angesichts dessen, was auch ein CLA schlussendlich kostet, eine kühne Ansage. Eine Fernentriegelung der Rücksitzlehnen gibt es hier nicht.
Preise
Inklusive 16 Prozent Mehrwertsteuer kostet der CLA 250e Shooting Brake 42.102 Euro. Im Testwagen waren ca. 15.000 Euro an Extras installiert. Ob man nun wirklich alles davon braucht, sei einmal dahingestellt. Doch die Serienausstattung lässt etwas arg viel Raum: Selbst Lederlenkrad, Sitzheizung und eine Zweizonen-Klimaautomatik sind nicht inklusive. Zu solchen Selbstverständlichkeiten kommen noch Extras, die man nach einem ersten Kennenlernen nicht mehr missen möchte. Das Infotainmentsystem zähle ich dazu, das exzellente Matrix-Licht, bei Mercedes Multibeam-LED genannt, ganz klar ebenso. Das Gelb auf dem Testwagen kostet übrigens keinen Aufpreis, doch erst bei der Abholung fand sich jemand, dem das so richtig gut gefiel. Sollte sich das bestätigen, wäre das Geld für einen anderen Farbton wohl eine geschickte Investition für einen reibungsloseren Weiterverkauf.
Die Kosten der Überführung hat Mercedes übernommen, jene für Fahrenergie die Redaktion.