BenQ-Mobile-Betriebsrat pocht auf Vereinbarung mit Siemens

Arbeitnehmervertreter verlangen von Siemens mehr Geld. Grundlage für die Forderung ist eine Vereinbarung mit Siemens aus dem Sommer 2005.

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Vertreter der Arbeitnehmer von BenQ Mobile Deutschland verlangen von Siemens mehr Geld, berichtet das Nachtichtenmagazin Der Spiegel. Grundlage für die Forderung ist eine Vereinbarung mit Siemens aus dem Sommer 2005. Für den Fall betriebsbedingter Kündigungen und "einvernehmlicher" Aufhebungsverträge durch BenQ Mobile sollten Mitarbeiter 80 Prozent der bei Siemens gültigen Sozialplanleistungen erhalten. Da es noch schlimmer gekommen ist als 2005 befürchtet, wird Siemens aufgefordert, das versprochene Geld in die Auffanggesellschaft fließen zu lassen. Der ehemalige Arbeitgeber lehnt jedoch eine Aufstockung des Hilfsfonds ab. Zahlen solle BenQ.

Derweil hat die Führung des taiwanischen Konzerns bekannt gegeben, dass die Verkaufs- und Produktionsgesellschaften unter der Obhut der BenQ Mobile Holding B.V. ihr Schicksal selbst entscheiden sollen. "Sie sollten ihre finanzielle Position untersuchen und Rechtsanwälte konsultieren, um zu entscheiden, ob weitergemacht wird", sagte BenQ-Sprecher Eric Yu. Niederlassungen in Argentinien, Paraguay und Uruguay sollen im November Ende geschlossen werden, Chile und Brasilien könnten folgen. Geschlossen werden auch das Design-Center in Polen und die Fabrik im brasilianischen Manaus. Anfang September hatte BenQ noch angekündigt, 10 Millionen Real (rund 3,7 Millionen Euro) in diese Produktionsstätte zu investieren.

Da auch die Fabrik in Taiwan schon geschlossen wurde, werden BenQ-Siemens-Mobiltelefone nur noch an einem Standort in China hergestellt. BenQ will diese Geräte in Asien vermarkten – und spricht bereits von einem Wiederaufbau des Vertriebs in Europa und Lateinamerika. Das taiwanische Kerngeschäft mit Computermonitoren soll nächstes Jahr wieder Gewinn abwerfen.

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(Daniel AJ Sokolov) / (anw)