WorldCom-Chef schließt weitere Entlassungen nicht aus

Auf einer Pressekonferenz räumte John Sidgmore ein, dass möglicherweise noch mehr als die bislang bekannt gegebenen 17.000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen müssen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 37 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

John Sidgmore ist zurzeit nicht zu beneiden. Zum ersten Mal nach Aufdeckung der Bilanzfälschungen trat der WorldCom-Chef vor die Presse. Dabei räumte er auf Anfrage ein, dass möglicherweise noch mehr als die bislang bekannt gegebenen 17.000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen müssen. Schließlich müsse alles getan werden, um die Firma zu erhalten. Dies hänge aber auch von der wirtschaftlichen Entwicklung ab, berichten US-amerikanische Medien.

Überhaupt versuchte Sidgmore den Eindruck zu erwecken, er habe die Rettung seines Unternehmens fest im Blick. Dabei kämpft er gegen den Verdacht der Börsenaufsicht, WorldCom halte bewusst Informationen zurück. Schließlich gilt es, das Vertrauen der Banken zu gewinnen. Ansonsten droht WorldCom die Pleite. Nach Treffen mit dem Chef der Börsenaufsicht, Harvey Pitt, und dem Chef der Federal Communications Commission, Michael Powell, versprach Sidgmore eine enge Kooperation mit den Ermittlern.

Um die anwesenden Journalisten, wohl aber mehr noch die Gläubigerbanken von Rettungsaktionen für WorldCom zu überzeugen, bemühte Sidgmore die nationale wirtschaftliche Bedeutung seines Unternehmens. Es biete Internet-Dienstleistungen in rund 100 Ländern auf sechs Kontinenten an. Daher nehme WorldCom in der US-amerikanischen Wirtschaft eine Schlüsselstellung ein. Zum Konzern gehören unter anderem der Internet-Carrier UUNet und der Backbone-Betreiber MCI.

Zur Entwicklung bei WorldCom siehe auch: (anw)