Digitaler Behördenfunk: Funknetzkonvergenz in Aachen

Auf dem heute beginnenden Reitturnier CHIO 2005 in Aachen testet EADS, wie unterschiedliche Digitalfunk-Techniken und der analoge Funk für die verschiedenen Einsatzkräfte zusammenarbeiten können.

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Von
  • Detlef Borchers

Auf dem heute beginnenden Reitturnier CHIO 2005 in Aachen zeigt die Firma EADS, wie der digitale und der analoge Funk für die verschiedenen Einsatzkräfte zusammenarbeiten können. Neben den digitalen Funkdiensten auf Basis der Tetrapol- und der TETRA-Technik wurde eine Anbindung zum herkömmlichen Analogfunk (2 m und 4m) der Polizei und Feuerwehr realisiert, damit insgesamt 30 Benutzergruppen miteinander kommunizieren können. Die Kopplung der verschiedenen Systeme erfolgt dabei über die von EADS installierten Leitstellen mittels ARIP (Analog Radio Interface for Voice over IP).

400 Pferde, 160 Reiter und Fahrer und insgesamt 300.000 Besucher feiern in Aachen ein Weltfest des Pferdesports, während die Funksparte des EADS-Konzerns zusammen mit den Organisatoren und Sicherheitskräften der CHIO einen Praxistest der Vermischung verschiedener Netze durchführt. Dabei benutzen die Organisatoren, die Veterinäre, die Pferdebetreuer und die Ordnungsdienste ein Tetrapol-Netz, während die Verkehrs-, Parkplatz- und Einlasskontrolleure mit einem Tetra-Netz arbeiten und die Polizei, die Rettungskräfte und die Feuerwehr analoge Funkkanäle einsetzen. Die bunte Mischung soll die Einsatztauglichkeit aller Netze in einem gemeinsamen ausfallsicheren Verbund demonstrieren und helfen, mögliche Inkompatibilitäten aufzuspüren und zu beseitigen. Der Testlauf rund um die sportlichen Vierbeiner gilt als wichtige Stufe in den Vorbereitungen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006, bei der die Zweibeiner in den modernen Stadien häufig mit Digitalfunksystemen gesichert werden, während in der Fläche noch mit dem Analogfunksystem gearbeitet wird.

In der vergangenen Woche hatte sich beispielsweise der Hamburger Innensenator Nagel zu Worte gemeldet und erklärt, dass das Hamburger Stadion und die Umgebung sowie der Stadtteil St. Pauli noch vor der Weltmeisterschaft ein digitales BOS-Funknetz bekommen sollen, während Rest-Hamburg vorerst analog bleiben soll.

Zur Ausstattung der Behörden und Organsiationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) mit Digitalfunktechnik siehe auch:

(Detlef Borchers) / (jk)