Bosch gibt umfassende Ausblicke auf die Mobilität der Zukunft

Sauber, sicher, selbstfahrend

Effizienztechnik, Fahrerassistenz und Telematik sollen Boschs Geschäft beflügeln helfen. Neben den kommenden CO2-Grenzen sind Komfort und Unfallvermeidung die wichtigsten Innovationstreiber. Fernziele sind E-Mobilität und unfallfreies Fahren

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Von
  • Florian Pillau
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Stuttgart/Boxberg, 12. Juni 2013 – Als der Wagen auf die enge Kurve der schmalen Straße zufährt, beschleunigt er noch. Die Dame am Steuer tut – nichts! Als ich sie schon warnen will, bremst das Fahrzeug wie von selbst, wie von Geisterhand dreht sich das Lenkrad und wir werden sicher durch die Schikane gesteuert. Wir befinden uns auf der Teststrecke von Bosch, in einem selbstfahrenden Auto. Der Fahrerplatz ist nur für Notfälle besetzt. Auch Schilder und Ampeln werden erkannt und befolgt, und sogar vor unerwartet auf die Fahrbahn tretenden Fußgängern bremst der Wagen ordnungsgemäß. Fast so erstaunlich: weder lenkt die Technik dabei eckig noch bremst sie ruckhaft - alles fühlt sich ganz natürlich an.

Bosch verdient wieder besser

Solche spektakulären Demonstrationen weisen in die Zukunft und zeigen, dass Bosch – zur Zeit der größte Zulieferer in Deutschland – ein großes Innovationspotenzial besitzt. Fast alles, was dem Versuchsträger das autonome Fahren ermöglicht, ist heute bereits Serie oder kurz davor wie etwa das automatische Staufolgefahren oder die Fußgängererkennung. Noch intensiver an neuen Lösungen in der Effizienztechnik und Innovationen auf den Gebieten von Fahrerassistenz und Telematik arbeiten kann Bosch dank einer überraschend positiven Geschäftsentwicklung. Nachdem es im ersten Quartal zäh anlief, rechnet Bosch nun mit einem Umsatzplus von drei bis fünf Prozent. Der scheidende Leiter der Bosch-Kfz-Technik, Bernd Bohr sagte am Dienstag am Standort Testzentrum Boxberg "Nach verhaltenem Start nimmt das Geschäft im wieder Fahrt auf.“ Der Autoabsatz in Europa liegt wegen der Schuldenkrise zwar auf einem Niveau wie zuletzt vor fast 20 Jahren. Mittlerweile überkompensiert wird dieses Problem aber durch die langsam anziehende Nachfrage aus Asien und Nordamerika.

Ein wichtiger Umsatzmotor ist dabei das Geschäft mit Diesel-Einspritzausrüstungen. Bei Common-Rail-Systemen für Dieselmotoren sieht Bosch eine Steigerung von 8 Millionen 2012 bis auf „gut 12 Millionen“ bis 2015. Gleich danach die Benzin-Direkteinspritzung: 2012 waren es über 5 Millionen ausgelieferte Systeme, 2015 will man schon „über 9 Millionen“ verkaufen.