Lovelace, Hopper, Hamilton & Co.: Wie kluge Frauen die Tech-Welt beeinfluss(t)en

Seite 6: Kathleen Booth: Schöpferin der ersten Assemblersprache

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Apropos Programmiersprachen: Wie Grace Hopper leistete auch die 1922 in England geborene Kathleen Booth echte Pionierarbeit auf diesem Gebiet. 1950, mit 28 Jahren, promovierte sie in Angewandter Mathematik. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Londoner Birkbeck College war sie ab 1947 maßgeblich an der Entwicklung mehrerer Computer beteiligt. Booths Spezialgebiet war das Programmieren. Ihr größter Verdienst besteht in der Erfindung der ersten Assemblersprache überhaupt, nämlich jener für den ARC (Automatic Relay Calculator) sowie später noch weiterer Assemblersprachen.

Dazu muss man wissen: Während Assemblersprachen heute in der Wahrnehmung vieler nur noch "alter Kram" ist, mit dem sich höchstens Entwicklerinnen auf Kernel-Ebene und Analysten bestehenden Programmcodes beschäftigen müssen, waren sie in den 50er-Jahren eine wichtige Innovation. Denn schon vor den modernen Programmiersprachen, wie beispielsweise Grace Hopper sie mitschuf, boten diese Sprachen die Möglichkeit, einen Computer mit Abfolgen verständlicher Anweisungen statt mit Lochkarten und dem Prinzip von Nullen und Einsen zu füttern.

Dass Booth ihrer Zeit weit voraus war, bewies sie zudem durch ihre Forschung auf dem Gebiet der neuronalen Netze: Sie entwickelte mehrere Programme, die erfolgreich den Prozess simulieren konnten, wie Tiere Muster und Charaktere erkennen.