Lovelace, Hopper, Hamilton & Co.: Wie kluge Frauen die Tech-Welt beeinfluss(t)en

Seite 8: Margaret Hamilton: Software Engineering wird ein echter Job

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Man darf wohl davon ausgehen, dass die drei Frauen im Rahmen ihrer Arbeit bisweilen auch mit Margaret Hamilton kommunizierten. Die 1936 geborene Hamilton steht bei der NASA für jene Generation von Mitarbeitenden, die auf jene der "Human Computers" folgte und bereits Zugriff auf für damalige Verhältnisse absurd potente Hardware hatte.

Dass Hamilton als weiße Frau in der damaligen Zeit im Vergleich zu den "Hidden Figures" deutlich bessere Start- und Karrierevoraussetzungen bei der NASA genossen haben dürfte, sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Dies schmälert ihre Leistungen jedoch keinesfalls: Margaret Hamilton gilt heute als absolute Schlüsselfigur bei der Entwicklung der Software, die in den Bordcomputern der Apollo-Missionen zum Einsatz kam. Manche Quellen sprechen ihr sogar zu, den modernen Begriff des "Software Engineering" beziehungsweise "Software Engineer" als Begriff erfunden zu haben. Verwendet und geprägt hat sie ihn in jedem Fall.

Im Bild neben Hamilton: Ausdrucke der Apollo-Bordsoftware.

(Bild: Wikimedia Commons / Public Domain)

Zeitgenossen erinnerten sich in späteren Interviews vor allem an das große Spektrum an Fähigkeiten, die Hamilton auf sich vereinte. So schrieb sie nicht nur die Software für die Flugcomputer der Raumkapseln des Apollo-Programms, sondern entwickelte auch Prinzipien für das Design von Software, bei der die Resilienz gegen Ausfälle einzelner Komponenten und eine Minimierung der Fehleranfälligkeit im Vordergrund stehen. Viele dieser Prinzipien flossen in die moderne Softwareentwicklung ein und kommen heute unter anderem in der Bordsoftware von Flugzeugen zum Einsatz.