Lovelace, Hopper, Hamilton & Co.: Wie kluge Frauen die Tech-Welt beeinfluss(t)en

Seite 10: Lorena Jaume-Palasí: Folgen von Innovation mit(be)denken

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Auch in der IT der Gegenwart gibt es immer wieder Frauen, die die IT-Welt durch innovative Ideen und Sichtweisen entscheidend mitgestalten. Ein gutes Beispiel ist Lorena Jaume-Palasí.

Jaume-Palasí ist zwar keine Informatikerin im klassischen Sinne, beschäftigt sich aber intensiv mit den Auswirkungen, die Technik auf die Menschen im Alltag hat. Logisch: Wenn Technik immer weiter in den Alltag vordringt, beeinflusst sie notwendigerweise immer mehr Aspekte der menschlichen Existenz – bis hin zu buchstäblich existenziellen Fragen. Dass autonome Fahrzeuge bald auf den Straßen der Welt zuhauf unterwegs sein werden, bezweifelt heute etwa kaum mehr jemand. Das bringt zwangsläufig gesellschaftliche Umwälzungen mit sich: Wie etwa wollen Gesellschaften mit Situationen umgehen, in denen plötzlich ganze Branchen – im Beispiel jene der Berufskraftfahrer – ihren Job innerhalb weniger Jahre verlieren?

Die von Jaume-Palasí ins Leben gerufene Organisation "The Ethical Tech Society" hat es sich zum Ziel gesetzt, eben solche Diskussionen in den allgemeinen Fokus zu rücken und die Folgen von Digitalisierungs- und Automatisierungsprozessen zu erforschen. Sie arbeitet an Konzepten und bringt sich aktiv in Diskussionen mit Technikbezug ein, etwa auch dort, wo es um künstliche Intelligenz und die Frage geht, was erlaubt sein soll und was nicht.

Die Initiative "AlgorithmWatch", die Jaume-Palasí mitgegründet hat, setzt sich kritisch mit der Auswirkung von Algorithmen auf den Alltag auseinander – ein Thema, das in Zeiten, in denen Facebook-Chef Zuckerberg vom allwissenden "Metaverse" träumt, relevanter und drängender ist denn je. Die Theodor-Heuss-Stiftung honorierte Jaume-Palasí und ihre Mitstreiter und Mitstreiterinnen für die Arbeit im Rahmen von "AlgorithmWatch" 2018 mit der Heuss-Medaille.