Batterie oder H2? Wissing plädiert auf Nutzfahrzeug-IAA für Technologieoffenheit

Beim Individualverkehr setzt der Verkehrsminister auf batterieelektrische Mobilität. Für den Güterverkehr sei aber auch Wasserstoff als Energieträger geeignet.

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Bosch entwickelt mit Quingling Brennstoffzellenantriebe für schwere Lkw. Das Problem ist der heute noch geringe Wirkungsgrad auf dem Niveau von Dieselmotoren.

(Bild: Bosch)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau
  • mit Material der dpa

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich angesichts des Klimaschutzes für eine Vielzahl alternativer Antriebsarten für den Güterverkehr ausgesprochen. Auf der Nutzfahrzeug- und Logistikmesse IAA Transportation sagte er am Mittwochabend, dass der rein batterieelektrische Antrieb hinsichtlich Reichweite und Ladegeschwindigkeit nicht alle Bereiche der Logistik abdecken könne. Zentrale Bedeutung auf der IAA haben alternative Antriebe im Hinblick auf die Dekarbonisierung des Sektors, aktuell befeuert durch die Energiekrise.

Auf dem Stand des Autozulieferers Bosch ließ er sich die drei künftigen Möglichkeiten von Lkw-Antrieben vom batterie über den brennstoffzellenelektrischen bis hin zum Wasserstoff-Verbrennungsmotor erklären und sagte, "wir wollen alle Technologiebereiche offenhalten. Der Lkw-Fernverkehr ist etwas anderes als das Auto. Deswegen setzen wir auf Technologieoffenheit."

Dass er beim Pkw voll auf die Elektromobilität setzen wolle, hatte der Verkehrsminister bereits Anfang 2022 explizit verkündet, als er sagte: "Wir müssen die verschiedenen Energieträger dort einsetzen, wo sie am effizientesten sind. Das ist beim Pkw der E-Antrieb." Wissing verließ damit den Kurs seines Vorgänger Andreas Scheuer (CSU), der auch auf den Einsatz sogenannter synthetischer Kraftstoffe (E-Fuels) gesetzt hatte.

Dass Wasserstoff oder der aus sich erneuernden Quellen stammender Strom für seine Erzeugung in Deutschland in ausreichender Menge gar nicht vorhanden sei, betrachtet Wissing offenbar als lösbares Problem. Er sagte, er sei zuversichtlich, dass Deutschland in den kommenden Jahren wegen der mit Partnerstaaten getroffenen Vereinbarungen genügend Mengen beschaffen könne.

Wissings Ministerium habe in einer ersten Förderrunde etwa 330 Projekte für den Auf- und Ausbau eines klimafreundlichen Straßengüterverkehrs im Wert von gut 190 Millionen Euro bewilligt. Mit rund 158 Millionen Euro habe man den Kauf von Nutzfahrzeugen mit Elektro- oder Wasserstoffantrieben gefördert. Ebenfalls subventioniert habe das Ministerium bereits knapp 1500 Ladepunkte.

(fpi)